Zukunftsprojekt Waldthurn 2020 - Marktgemeinde bringt ehrgeiziges und nachhaltiges Projekt auf dem Weg

Waldthurn. Im Schulgebäude in Waldthurn, im Jahr 1972 ursprünglich als Grund- und Hauptschule für über 300 Schüler ausgelegt, ist die Schülerzahl in den letzten Jahren nach Schließung der Teilhauptschule um 2/3 zurückgegangen. Die künftige Nutzung der leer stehenden Räumlichkeiten war einer der Gründe für Überlegungen zu einer Neukonzeption von gemeindlichen Liegenschaften. Die rückläufigen Anmeldungen in der Kindertagesstätte am Pfarrheim, die ungewisse bauliche Verfassung des Lobkowitz-Schlosses und das wirtschaftlich nicht mehr sanierungsfähige Rathaus ergänzten die Diskussionen in den gemeindlichen und kirchlichen Gremien. Die Überlegungen der Marktgemeinde wurden am 11. Oktober 2010 in einer Informationsveranstaltung im Rathaus durch Bürgermeister Josef Beimler und Architekt Rudi Meißner vorgestellt.

Die nachfolgenden Informationen geben den aktuellen Sachstand zu den in Waldthurn vom Marktgemeinderat beschlossenen und geplanten Projekten ab dem Jahr 2010 wieder, dazu Einschätzungen und Meinungen aus den zurückliegenden Diskussionen in den verschiedenen Gremien (Marktgemeinderat, Fraktion).

© CSU-Fraktion im Marktgemeinderat Waldthurn, Oktober 2010

→ Download der Broschüre "Zukunftsprojekt Waldthurn 2020"


Vorbemerkung

Die Vorgeschichte

Anpassung des Konzeptes Ende 2009

Die Kosten

Auswirkungen auf die Unterhaltskosten

Entgegenkommen der Kirche

Zeitlicher Ablauf des Zukunftsprojektes

Die Dorferneuerung

Fazit und Ausblick

Aktuelles zum Zukunftsprojekt Waldthurn 2020


Zukunftsprojekt Waldthurn 2020

Ortsentwicklung in Waldthurn 2010 - 2020

Planskizzen (Rückbau und Sanierung Schule, neues Kinderbildungszentrum)

Außenansicht Schule Grundriss EG Schule Grundriss 1.OG Schule
Grundriss 2.OG Schule Grundriss neue KiTa Außenansicht neue KiTa

Vorbemerkung

In der Mai-Sitzung 2010 hat der Marktgemeinderat Waldthurn mit deutlicher Mehrheit bei nur zwei Gegenstimmen nun die Weichen für eine geänderte Nutzung von gemeindlichen und kirchlichen Gebäuden gestellt. Nach vielen Aussprachen im Marktgemeinderat seit Januar 2009 und zahlreichen Gesprächsterminen mit Vertretern der Kirche soll nun ein nachhaltiges und zukunftsweisendes Kinderbildungszentrum mit Kinderkrippe, Kindertagesstätte und Grundschule am jetzigen Schulstandort errichtet werden. Geplant ist außerdem eine Umnutzung der jetzigen Kindertagesstätte, die vor rund 12 Jahren erweitert und renoviert worden war, zu einem Verwaltungsgebäude für die Gemeinde als Ersatz für das jetzige Rathaus, das nicht mehr wirtschaftlich renoviert werden kann. Später soll hier unter Einbindung des Lobkowitz-Schlosses ein von der kirchlichen und weltlichen Seite gemeinsam nutzbares Pfarr- und Gemeindezentrum entstehen. Schließlich können noch überraschend gewährte Fördermittel aus dem Konjunkturpaket II zur energetischen Sanierung der Turnhalle abgerufen werden. Zum Zukunftsprojekt Waldthurn 2020 kann auch noch die vor kurzem angeordnete Dorferneuerung für den Hauptort gezählt werden, dafür sind im langfristigen Finanzplan der Gemeinde von 2010 bis 2020 rund 2 Millionen Euro an Investitionen eingeplant. Nicht aus den Augen verloren werden darf darüber hinaus nicht eine Verbesserung attraktiver Wohnmöglichkeiten gerade für junge Familien, z. B. durch Ausweisung neuen Baulandes.

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Die Vorgeschichte

Die Diskussionen dazu haben begonnen, als im Januar 2009 die Bundesregierung das Konjunkturpaket II, das erhebliche Förderungen für den Bereich Bildung (Schule, Kindergarten) vorsah, beschlossen hatte. Bürgermeister Josef Beimler und die Verwaltung erarbeiteten daraufhin einige Alternativen zur Nutzung der vorhandenen öffentlicher Gebäude. Für den Komplex Rathaus/Schule/Kindergarten wurden zunächst folgende fünf Möglichkeiten im Gremium Anfang 2009 erörtert:

  1. Beibehaltung der jetzigen Nutzung (→ lediglich Antrag nur auf energetische Sanierung des Rathauses und der Schule)

  2. Abriss altes Rathaus und Neubau im Bereich Bauhof

  3. Abriss altes Rathaus und Integration der Verwaltung in das Schulgebäude

  4. Neubau Schule am Kindergarten mit kleiner Turnhalle, Neubau des Rathauses am bisherigen Standort und Abgabe (oder Abriss) der jetzigen Schule

  5. Integration des Kindergartens in der jetzigen Schule, gemeinsames Pfarr- und Gemeindezentrum im Bereich Pfarrheim / jetziger Kindergarten

Den größten Charme auf das Gremium übte die Variante 5 aus. Die Gründe dafür waren:

Die von den Markträten Roman Bauer und Reinhard Wandzioch bevorzugte Lösung Nr. 3 (Integration des Rathauses in das jetzige Schulgebäude) würde die jetzt bestehende Trennung der Kinderbetreuungseinrichtungen zementieren, weshalb dieser Lösung von den übrigen Markträten unter dem Blickwinkel der Nachhaltigkeit für die künftige Generation und des Nutzens für die Kinder nicht die erste Priorität eingeräumt wurde.

        
Realisierbare Vision oder Utopie: altes Rathaus weg, dafür ein gemeinsames Pfarr- und Gemeindezentrum am Lobkowitz-Schloss sowie Kindergarten und Schule unter einem Dach

Nach Vorstellung der Variante 5 (Zusammenlegung der Grundschule und der Kindertagesstätte, Ausbau des Pfarrheims und des bisherigen Kindergartens zu einem Pfarr- und Gemeindezentrum, Abriss des alten Rathauses mit Schaffung von Parkplätzen im Ortszentrum) bei der Regierung der Oberpfalz im Februar 2009 wurden hier die konzeptionellen Überlegungen des Marktes grundsätzlich begrüßt. Eine Rückforderung von gewährten FAG-Mitteln für den früheren Ausbau des jetzigen Kindergartens würde nicht erfolgen, soweit das Gebäude weiterhin öffentlich genutzt werde. Zusätzliche Fördertöpfe (FAG-Mittel) könnten unter Umständen in Anspruch genommen werden. Die Regierung wollte mit der erwarteten Antragstellung ein Planungskonzept mit groben Schätzkosten für die notwendigen baulichen Maßnahmen haben. Die Variante 5 wurde auch vom Planungsbüro Donaubauer / Drexl / Wartner, zuständig für die Konzeptentwicklung der Waldthurner Dorferneuerung, als beste Lösung für die Zukunft des Marktes Waldthurn angesehen.

Voraussetzung für eine reelle Chance, bezüglich der künftigen Gebäudenutzung die dargestellte Variante 5 umsetzen zu können, wäre das Mitmachen der Kirche bzw. der Diözese. Im März 2009 fuhr eine Delegation aus Waldthurn (Bürgermeister Josef Beimler, Pfarrer Marek Baron, Kirchenpfleger Josef Gallitzendörfer, Architekt Rudi Meißner) zur Kirchenbauverwaltung der Diözese nach Regensburg, um die Haltung der Diözese kennen zu lernen. Der Bauausschuss der Diözese Regensburg wollte sich noch im gleichen Monat mit dem Thema befassen, die Diözese und die Kirchenverwaltung stimmten einer Beteiligung der Kirche dann grundsätzlich zu.

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Anpassung des Konzeptes Ende 2009

Einen Rückschlag erhielten die Bemühungen des Marktes im April 2009 durch die Mitteilung der Regierung der Oberpfalz, dass der Markt Waldthurn keine Fördergelder aus dem Konjunkturpaket II bekommen würde. Eine Gesprächsangebot über alternative Fördermöglichkeiten (z.B. nach dem Finanzausgleichsgesetz bzw. nach dem Investitionsprogramm "Kinderbetreuungsfinanzierung 2008 - 2013") wurde allerdings unterbreitet mit der Zusage, erhöhte FAG-Mittel und andere Fördermöglichkeiten in Aussicht zu stellen. Die Regierung der Oberpfalz empfahl bei weiteren Gesprächen, die jetzige Turnhalle zu belassen und hinsichtlich des Schulgebäudes einen bedarfsgerechten Rückbau der jetzigen Schule (mit Teilabbruch des Gebäudes) auf den Weg zu bringen, nach Wegfall der Teilhauptschule und in Anbetracht der sinkenden Geburtenzahlen wäre ein solcher Schritt zur Reduzierung des Unterhaltsaufwandes langfristig sinnvoll.

Nach einem Schreiben der Regierung der Oberpfalz im November 2009 könne Waldthurn als Nachrücker nun doch Mittel des Konjunkturprogramms II zur energetischen Sanierung der Turnhalle (z. B. Vollwärmeschutz, Einbau neuer Fenster, Einbau einer neuen Heizanlage, Sanierung der Hallendecke mit Dämmmaßnahmen) in Höhe von 357.100.- € in Anspruch nehmen. Die geänderte Situation erforderte eine Anpassung des beschlossenes Konzeptes durch den Marktrat. Demnach wolle man die großzügige Förderung aus dem Konjunkturpaket II für die energetische Sanierung der Turnhalle in Anspruch nehmen. Beschlossen wurde wie von der Regierung empfohlen auch der bedarfsgerechte Rückbau des Schulgebäudes. Schließlich wolle man auf der frei werdenden Fläche an der Schule eine zweigruppige Kindertagesstätte und eine eingruppige Kinderkrippe errichten. Unverändert halte man an der Etablierung eines gemeinsamen Pfarr- und Gemeindezentrums am Lobkowitz-Schloss und am Abriss des alten Rathauses fest.

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Die Kosten

Nach den Schätzkosten des Architekten Rudi Meißner würde der bedarfsgerechte Rückbau des Schulgebäudes (Teilabbruch) und eine umfassende Sanierung des verbliebenes Schultraktes insgesamt rund 1.015.000.- € kosten, wovon nach Abzug der in Aussicht gestellten Zuwendungen (mindestens 50 %) ein Betrag von etwa 500.000.- für die Gemeinde verbliebe. Eine umfangreiche energetische Sanierung der Turnhalle (mit Fassadendämmung, Einbau neuer Fenster- und Türelemente, Dämmarbeiten im Untergeschoss, Bau einer neuen Hackschnitzelanlage mit Hackgutbunker) mit zusätzlichen Um- und Ausbauten im Sanitärbereich würde mit rund 450.000.- € zu Buche schlagen, Fördermittel in Höhe von 357.100.- € wurden hierfür in Aussicht gestellt. Das Lobkowitz-Schloss könnte nach Vorstellungen der Gemeinde zusammen mit der Kirche als gemeinsames Pfarr- und Gemeindezentrum genutzt werden, eine angemessene Sanierung würde rund 1.000.000.- € verschlingen. Eine Kostenaufteilung 50:50 zwischen Gemeinde und Kirche wäre vorstellbar, mögliche Förderungen (Dorferneuerung und/oder Städtebauförderung, Denkmalpflege, Bayerische Landesstiftung, Bezirk, EU-Mittel) würden den Investitionsaufwand merklich vermindern. Für den Umbau der jetzigen Kindertagesstätte zu einem Verwaltungsgebäude (Rathaus) kämen noch etwa 100.000.- € hinzu.


Bald Realität oder nur Vision? - Ein erster Entwurf des Architekten Rudi Meißner für ein gemeinsames Pfarr- und Gemeindezentrum am Lobkowitz-Schloss (zum Vergrößern Bild anklicken)

Die Errichtung einer neuen bedarfsgerechten Kindertagesstätte mit Kinderkrippe am jetzigen Schulstandort würde nach den letzten Kostenkalkulationen 999.882,60 € ausmachen. Für die zweigruppige Kindertagesstätte wären davon 617,310.- € aufzuwenden, hier kann mit einem Förderbetrag von 308.655.- € gerechnet werden. Der Bereich Kinderkrippe würde mit 307.066.- € zu Buche schlagen, nach Abzug der Zuwendungen in Höhe von 305.600.- € verbliebe eine Gemeindeanteil von nur noch 1.466.- €. Insgesamt hätte die Marktgemeinde für das gemeinsame Projekt Kindertagesstätte-Kinderkrippe nach Abzug von rund 614.000.- € Fördermittel noch rund 386.000.- € selbst aufzuwenden. Eine übersichtliche Kostenaufstellung ist nachfolgender Tabelle zu entnehmen.

Eine übersichtliche Kostenaufstellung ist nachfolgender Tabelle zu entnehmen.

Zukunftsprojekt Waldthurn 2020

Investitionskosten 2010 - 2020

 

kalkulierte Kosten

erwartete Zuwendungen

erwarteter Aufwand für Marktgemeinde

Energetische Sanierung der Turnhalle

450.000,00 €

357.100,00 €

92.900,00 €

bedarfsgerechter Rückbau der Schule mit Sanierung des Restgebäudes

1.015.000,00 €

500.000,00 €

515.000,00 €

Bau einer zweigruppigen Kindertagesstätte

617.310,00 €

308.655,00 €

308.655,00 €

Bau einer eingruppigen Kinderkrippe

307.066,00 €

305.600,00 €

1.466,00 €

Sanierung des Lobkowitz-Schlosses

1.000.000,00 €

500.000,00 €

500.000,00 €

Umnutzung des jetzigen Kindergartens zum neuen Rathaus

100.000,00 €

0,00 €

100.000,00 €

Abruch des alten Rathauses und Ausweisung von Parkflächen

100.000,00 €

60.000,00 €

40.000,00 €

Dorferneuerung in Waldthurn (2010 - 2020)

2.000.000,00 €

1.000.000,00 €

1.000.000,00 €

Gesamtsummen

5.589.376,00 €

3.031.355,00 €

2.558.021,00 €

In der Tabelle sind die vorgesehen Ausgaben für die angeordnete Dorferneuerung bereits enthalten.

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Auswirkungen auf die Unterhaltskosten

Eine Gegenüberstellung der Unterhaltskosten (Betrieb und Unterhalt der jetzigen Liegenschaften im Vergleich zu den vorgesehenen Nutzungen) hat Architekt Rudi Meißner bereits erstellt. Zur Zeit werden allein für das halb leer stehende Schulgebäude über 30.000.- € jährlich für Heizzwecke aufgewendet. Nach einer energetischen Sanierung des Lobkowitz-Schlosses (Dämmung der Geschossdecke, neue Fenster, Versorgung durch Fernwärme) könnten jährlich knapp 2.000.- € Heizkosten eingespart werden. Kostenreduzierungen für die Kirchenverwaltung wären auch durch anteilige Kostenübernahmen durch den Markt Waldthurn (Mitnutzung des Schlosses: Stromkosten und Hausmeisterkosten) zu erwarten. Nach bedarfsgerechten Rückbau des Schulgebäudes und der energetischen Sanierung der Turnhalle (mit Umstellung auf Hackschnitzelbetrieb, Dämmung der Gebäudehülle, Fassaden, Fenster, Verkleinerung des beheizten Raumvolumens) ist mit Kostenreduzierungen in Höhe von knapp 25.000.- € jährlich zur rechnen. Bei Nutzung der bisherigen Kindertagesstätte als künftiges Verwaltungsgebäude des Marktes Waldthurn würden für die Katholische Kirchenstiftung alle Betriebskosten (z. B. Raumheizung, Strom, Wartung, Reinigung) wegfallen. Bei Errichtung einer bedarfsgerechten Kindertagesstätte an der Grundschule würde für die Kath. Kirchenstiftung kein relevantes Betriebskostendefizit (zuletzt rund 6.000.- € jährlich) mehr anfallen, da die Betreuung des Gebäudes (z. B. Hausmeister, Wartung, Reinigung) durch die Kommune erfolgen würde. Insgesamt würden sich durch die Zusammenlegung der Kinderbetreuungseinrichtungen (Grundschule, Kindertagesstätte und Nachmittagsbetreuung) sowie die gemeinsame Nutzung des Lobkowitz-Schlosses erhebliche Einsparungen der Betriebs- und Personalkosten erzielen lassen.

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Entgegenkommen der Kirche

Der Bürgermeister bat im Januar 2010 Pfarrer Marek Baron um eine zeitnahe verbindliche Aussage über die Beteiligung der Kirche an dem geplanten gemeinsamen Projekt. Eine Mehrheit in der Kirchenverwaltung Waldthurn und schließlich im April 2010 auch der Bauausschuss der Diözese stimmten schließlich dem Konzept der Gemeinde zu.

Gemäß dem Investitionsprogramm "Kinderbetreuungsfinanzierung 2008 - 2013" ist ein Antrag zur Bedarfsanerkennung der Kommune zur Errichtung einer Kinderkrippe und einer neuen Kindertagesstätte im Juni 2010 gestellt worden. Laut Leiterin der KiTa ist für die Kinderkrippe von einem Bedarf für 12 Plätze und für eine 2-gruppige Kindertagesstätte von einem Bedarf für rund 50 Kinder auszugehen. Die Planunterlagen für die Förderanträge sind im Juli 2010 vom Marktgemeinderat abgesegnet und an die Regierung der Oberpfalz geschickt worden. Für den vorgesehenen bedarfsgerechten Rückbau der Grundschule ist die fachtechnische Prüfung durch die Regierung bereits abgeschlossen worden, zwischenzeitlich wurde im August 2010 hierfür Baurecht geschaffen.

Der Abgabe der bisherigen Kindertagesstätte an die politische Gemeinde, die das Gebäude künftig als Verwaltungsgebäude nutzen möchte, könnte im Wege des Erbbaurechts zugestimmt werden. Der neu geplante Kindergarten (mit Kinderkrippe) am jetzigen Schulgebäude würde eine gemeindliche Liegenschaft werden. Den Bildungsauftrag bzw. die Trägerschaft des Betriebes würde die Katholische Kirchenstiftung behalten, diese würde sich bei der jetzigen KiTa am Betriebskostendefizit mit 20 % beteiligen.

Bei der Erweiterung und Renovierung der jetzigen KiTa (1997 - 1999)  hat sich die Diözese mit 159.000.- € und die Kirchenstiftung mit 136.000.- € an den Gesamtkosten von 887.000.- € beteiligt. Unter Zugrundelegung der 25-jährigen Bindungsfrist wären von der Diözese noch 63.870.- € und von der Kirchenstiftung 54.408.- € aufzubringen. Bei der jetzt vorgesehen künftigen Nutzung der jetzigen KiTa als gemeindliches Verwaltungsgebäude (im Wege eines Erbbaurechts) könnten Diözese und Kirchenstiftung die Restzahlungen von der Gemeinde fordern. Ein Verzicht auf diese Rückforderung wurde nun von der Diözese in Aussicht gestellt. Der Erbbauzins für die jetzige Kita und das Schwesternheim würde sich auf rund 2.100.- € jährlich belaufen. Die Laufzeit des Erbbaurechtsvertrages liege üblicherweise bei 49 bzw. bei 99 Jahren.

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Zeitlicher Ablauf des Zukunftprojektes

Folgender Zeitrahmen zur Umsetzung des Gesamtkonzeptes wurde grob skizziert:

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Dorferneuerung Waldthurn

Zum Zukunftsprojekt Waldthurn 2020 zählt auch die kürzlich vom Amt für Ländliche Entwicklung angeordnete Dorferneuerung. Für die Maßnahmen im öffentlichen Bereich, die vor allem die Kernflächen des Hauptortes rund um das Marktzentrum betreffen, sind rund zwei Millionen Euro vorgesehen. Das "Wohnzimmer" Waldthurns, der Marktplatz, verfügt zwar noch über ein in sich geschlossenes Gebäudeensemble, leer stehende Häuser und sanierungsbedürftige Bausubstanz lassen jedoch die gute Stube nicht gerade attraktiv erscheinen.

Im Rahmen der Dorferneuerung werden auch für private Investitionen (z. B. Fassadensanierungen, Bedachungen, Außenanlagen) finanzielle Anreize geschaffen, in Aussicht gestellt wurden 30 % der förderfähigen Maßnahmen (maximal 30.000.- €). Spätestens im Jahr 2011 ist mit der Vorlage des in Auftrag gegebenen Konzeptes zur Ortsentwicklung zu rechnen, danach können nach vorheriger Beratung durch die Gremien (Gemeinderat, Lenkungsausschuss) und unter Einbindung der Bürger die geplanten Projekte Stück um Stück auf den Weg gebracht werden.


Auftakt der Dorferneuerung an der Grundschule Waldthurn im Jahr 2008

Eine große  Herausforderung wird die demographische Entwicklung mit deutlichem Rückgang der Geburten werden. In diesem Zusammenhang gilt es die Rahmenbedingungen zur Nutzung von erschwinglichem Wohnraum und zum Erwerb günstiger Bauflächen zu verbessern. Gerade der Zuzug junger Familien mit Kindern oder Kinderwunsch kann dadurch gefördert werden. Ein großes Plus der Gemeinde ist unter anderen die schöne Landschaft an der Sonnenseite des Fahrenbergs, eine funktionierende Vereinsgemeinschaft, von der Bevölkerung gut angenommene Einrichtungen der Grundversorgung und das gute Miteinander der kirchlichen und weltlichen Gemeinde, beste Voraussetzungen also für ein erfolgreiches Gelingen der Dorferneuerung.

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Fazit und Ausblick

Nun liegt es an allen beteiligten Seiten, die angebotene Chance im Interesse vor allem der Kinder, die von der Einrichtung eines gemeinsam zu nutzenden Kinderbildungszentrum (Grundschule, KiTa und Kinderkrippe) profitieren, beim Schopf zu packen. Noch sind auf diesem Weg viele Hürden zu überwinden.  Neben der Finanzierung sind Eckpunkte zur Betriebsführung von gemeinsam genutzten Einrichtungen zu klären. Die Kirche soll und wird ihren Bildungsauftrag für die KiTa und für die künftige Kinderkrippe behalten, darüber gibt es keine Diskussionen. Zur Finanzierung sind angebotene Fördermittel konsequent zu nutzen, zur Unterstützung sind hierzu auch alle verfügbaren Mandatsträger gefordert. Das Projekt nur aus finanziellen Gründen scheitern zu lassen, würde dem Auftrag der Marktgemeinde nach Bereitstellung und Unterhaltung angemessener Einrichtungen zur täglichen Daseinsvorsorge insbesondere unter dem Aspekt der generationsübergreifenden Nachhaltigkeit, nicht gerecht. Zudem erscheint unter Hinweis auf die Kostenvoranschläge des Planers der finanzielle Kraftakt durch Verteilung auf rund sechs bis zehn Haushaltsjahre machbar. Eine gemeinsame Nutzung des erneuerten Pfarrheims als Bestandteil des geplanten Pfarr- und Gemeindezentrums wäre eine gute Chance zu einen noch intensiveren Miteinander der kirchlichen und weltlichen Gemeinde. Die Unterbringung der Gemeindeverwaltung in die bisherige Kindertages-stätte würde die Suche nach einer sicher nicht billigen Lösung für die Bereitstellung angemessener Räumlichkeiten für die Verwaltung - das jetzige Rathaus ist dringend sanierungsbedürftig - ersparen. Unterm Strich wäre das geplante gemeinsame Projekt zwischen Marktgemeinde und Kirchengemeinde eine Lösung, die gegenüber anderen Varianten (z. B. Rathausverlagerung in das Schulgebäude bei Belassung der jetzigen Situation an Schule, KiTa und Pfarrheim) nicht nur die rein finanziellen Aspekte, sondern auch andere wichtige Faktoren (pädagogische und räumliche Synergieeffekte zwischen Schule, KiTa und Kinderkrippe, bedarfsorientierte Nutzung von Liegenschaften, Erhaltung eines kulturhistorisch bedeutsamen Gebäudes, langfristig geringere Betriebskosten der Liegenschaften zu erwarten) berücksichtigen würde.

Die Sanierungskosten für das unter Denkmalschutz stehende Pfarrheim sind sicherlich nicht gering. Die Alternative wäre aber der Verfall des Gebäudes, das kann die Kirche und die Gemeinde nicht wollen. Weder die Kirche noch die Gemeinde wird die Teilsanierung mit erwarteten Kosten von rund 1 Million Euro alleine stemmen können. Deshalb ist der Gedanke eines gemeinsamen Vorgehens und einer gemeinsamen Nutzung wegweisend.

Der Marktgemeinderat hat sich mit seiner Entscheidung für das skizzierte Konzept (Variante 5) der strukturpolitischen und auch finanziellen Verantwortung gestellt. Die Entscheidung für die Umsetzung des Gesamtkonzeptes, das mehr als eine Generation nachwirken wird, dient vor allem dem Interesse der Kinder, die in erster Linie von einer räumlichen Nähe von Kinderkrippe, Kindertagesstätte und Grundschule profitieren ("Kurze Wege für kurze Beine").

Wenn auch eine Umnutzung des jetzigen Kindergartens, der vor 10 Jahren unter hohem Mitteleinsatz saniert und erweitert worden war, zu einem Verwaltungsgebäude und eine Etablierung eines neuen Kindergartens mit Kinderkrippe an der jetzigen Schule zunächst schwer vermittelbar erscheint, so erscheint gerade diese Lösung - langfristig betrachtet - pädagogisch sinnvoller, wirtschaftlicher und mehr am Bedarf orientiert als die anderen Varianten. Darüber hinaus darf nicht der Komplex des Pfarrheims aus den Augen verloren gehen. Das geschichtsträchtige und historisch wertvolle Pfarrheim nur aus finanziellen Erwägungen in die Zukunftsplanungen nicht mit einzubeziehen und dem Verfall preiszugeben wäre den Generationen vor und nach uns kaum zu verantworten.

Nach Abschluss dieses Jahrzehnts sollte das Zukunftsprojekt Waldthurn 2020 weitgehend umgesetzt sein. Hauptziel der Projekte ist eine Verbesserung der lokalen Infrastruktur und eine Steigerung der Attraktivität des Marktes unter dem Motto: Lebens- und liebenswertes Waldthurn – ein starkes Stück Heimat.

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Zusammenfassend werden die Vorteile des Zukunftsprojekts Waldthurn 2020 (Energetische Sanierung der Turnhalle, Errichtung eines Kinderbildungszentrums an der jetzigen Schule (mit Grundschule, Kindertagesstätte und Kinderkrippe), Errichtung und Betrieb eines Pfarr- und Gemeindezentrums am Lobkowitz-Schloss (mit Rathaus und Pfarrheim), Abbruch des alten Rathauses) nochmals aufgelistet:

Vorteile für Kinder

Vorteile für Eltern

Vorteile für kirchliche und politische Gemeinde

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