Bei der
demographischen Entwicklung könne keine Entwarnung gegeben werden,
aktuell würden 2.007 Mitbürger in Waldthurn wohnen, vier mehr als im
Vorjahr. Mehr Zuzug könne nur durch eine Steigerung der Attraktivität
erreicht werden, er erwarte sich hier positive Impulse durch die
unmittelbar bevorstehende Dorferneuerung und die ins Auge gefasste
Ausweisung eines neuen Baugebietes an der Fahrenberger Straße. Durch die
geplante Zusammenlegung der Bildungseinrichtungen auf dem Schulgelände,
Verlagerung des Rathauses in die bisherige Kindertagesstätte mit Betrieb
eines Pfarr- und Gemeindezentrums unter Einbindung des jetzigen
Pfarrheims sowie unter Ausnutzung aller Fördermöglichkeiten könne hier
einiges bewirkt werden, um die Anziehungskraft der Region an der
Sonnenseite des Fahrensberges zu stärken. Die energetische Sanierung der
Schulturnhalle sei abgeschlossen, derzeit erfolge der Rückbau der
Grundschule. Die den Kommunen gesetzlich vorgeschriebene Pflicht,
Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren zu schaffen, erfordere die
Errichtung einer Kinderkrippe bis 2013. Diese Aufgabe könne
erfreulicherweise durch extrem hohe Fördermöglichkeiten fast Kosten
neutral für die Gemeinde realisiert werden. Das Betriebskostendefizit
für die Kindertagesstätte sei moderater ausgefallen als befürchtet. Die
Zusammenarbeit mit dem Personal im Kindergarten sei vorbildlich. Mit
Beifall begleitet wurde der Dank an Janka Gollwitzer, die weiterhin
ehrenamtlich im Kindergarten Tschechisch-Unterricht erteile. Für die
derzeit laufende energetische Sanierung der Grundschule könne man einen
besonders günstigen Kredit mit einem sagenhaften Zinssatz von 0,14 %
nutzen. Nach Abbruch des nicht mehr benötigten Schultraktes könne mit
dem Bau der neuen Kindertagesstätte mit Kinderkrippe begonnen werden.
Danach könne das Projekt des künftigen Pfarr- und Gemeindezentrums am
jetzigen Standort des Kindergartens in Angriff genommen werden. Die
Gespräche mit den den kirchlichen Gremien seien hier sehr sachlich und
zielorientiert verlaufen. Mit dem einvernehmlichen Abschluss der
notwendigen Verträge könne bald gerechnet werden.
Trotz der vielen Investitionen könnten den Schulden weiter gesenkt werden, insgesamt wäre die Haushaltslage nicht angespannt. Die baulichen Verbesserungen an der Kläranlage würden sich auszahlen, die erklärten Abwasserwerte könnten problemlos eingehalten werden. Die Abwassergebühren müssen laut Kalkulation ab 01.12.2011 um 0,10 € pro Kubikmeter angehoben werden. In der Ortschaft Albersrieth würden die Abwassergebühren ab 01.12.2011 um 0,19 € pro Kubikmeter steigen. Die steigenden Betriebskosten bei sinkenden Wasser-Abnahmemenge würden die Gebühren-Anhebungen begründen. Demgegenüber könnten die Trinkwassergebühren um 0,04 € je Kubikmeter gesenkt werden. Der gemeindeeigene Tiefbrunnen liefere weiterhin einwandfreies Trinkwasser, die Grundwasser schonende Landbewirtschaften durch die Landwirte zahle sich aus. Im Gemeinderat wurden in den vergangenen 10 Sitzungen über 200 Tagesordnungspunkte behandelt, die Beschlüsse hätten nach fairen und sachlichen Diskussionen zu über 95 % einstimmig gefasst werden können. Das Bauhofteam um Hugo Götz leiste beste Arbeit, ebenso die Verwaltung. Als neuer Auszubildender zur Fachkraft für Wasserversorgungstechnik sei Sebastian Meier aus Roggenstein eingestellt worden, er solle in die Fußstapfen des jetzigen Wasserwartes Hugo Götz treten. Durch den strengen Winter wären an den Gemeindestraßen einige Reparaturen notwendig geworden.
Die
Dorferneuerung in Albersrieth sei im Rahmen einer feierlichen
Abschlussveranstaltung im Oktober 2010 abgeschlossen worden, nun stehe das
ganzheitliche Dorferneuerungsprojekt im Hauptort Waldthurn an. Das Grundkonzept
dafür sei vor kurzem vorgelegt worden und werde in den nächsten Wochen in den
bereits gebildeten Gremien diskutiert und bewertet. Intensiv beschäftigen würden
sich der Marktrat und die Bürger mit der Energiewende, insbesondere die
Ausweisung einer Vorrangfläche für Windenergie im Gemeindegebiet durch den
Regionalen Planungsverband sorge für einigen Wirbel. In einer bis zum Jahresende
abzufassenden Stellungnahme werde die Gemeinde auf ausreichende Abstandsflächen
zur Wohnbebauung pochen. Die Errichtung von Windkraftanlagen mache nur unter
Einbindung bzw. Beteiligung der Bürger Sinn, eine Zusammenarbeit mit den
Nachbargemeinden werde angestrebt. Diskussionsstoff würde auch die beschränkten
Nutzungsmöglichkeiten in der Vereinshalle liefern. Weitere Schallschutzmaßnahmen
würden umgesetzt, man warte nun auf den Bescheid des Landratsamtes zur
beantragten Nutzungsänderung. Der Hauptort Waldthurn soll nun über die neu
errichtete Luhebrücke an der Kläranlage über eine familienfreundliche Wegführung
an der Luhe am Bocklradweg angeschlossen werden. Für den Bereich des
Fremdenverkehrs könne nicht mit positiven Zahlen aufgewartet werden. Die
Partnerschaft mit der Stadt Hostau in Tschechien sei mit viel Leben erfüllt.
Mit einem "Packen wir es gemeinsam an und stellen wir uns den Herausforderungen!" und einem herzlichen Dank an alle Mitarbeiter und Gemeindebürger für das gute Miteinander beendete Bürgermeister Josef Beimler seinen ausführlichen Rechenschaftsbericht. Zweiter Bürgermeister Hans-Peter Reil bedankte sich bei seinem Amtskollegen für die gute Zusammenarbeit und für dessen überaus engagierten Einsatz. In der ausnahmslos sachlichen Diskussion mahnte Marktrat Uli Völkl unter Hinweis auf die Kapazitätsprobleme der Stromnetze ein sachtes und überlegtes Vorgehen bei der bevorstehenden Energiewende an.