Woppenrieth. Selten hat der Gursnhof so viel Prominenz gesehen. Am vergangenen Mittwoch feierte Bürgermeister Josef Beimler seinen 65. Geburtstag und genauso wie sein Naturell, kamen den ganzen Tag die Gratulanten völlig zwanglos vorbei und gratulierten dem „Gursn Sepp“. Teilweise entstand der Eindruck, als ob es sich um ein regionales Treffen der aktuellen aber auch ehemaligen Bürgermeister der Kommunen rund um den Fahrenberg handeln würde. Auch die Waldthurner Vereinsgemeinschaft machte mit vielen Abordnungen ihrem Vorsitzenden die Aufwartung aber auch Freunde und Nachbarn und gratulierten zum Halbrunden. Selbstverständlich war die kirchliche Gemeinde mit Pfarrer Norbert Götz samt Pfarrköchin Elisabeth Kodalle in das Bürgermeisterdorf gekommen. Sogar der Präsident des Bayerischen Gemeindetag – Bezirksverband Oberpfalz - Hugo Bauer aus Wald (bei Nittenau) und sein Stellvertreter Werner Fischer aus Bernhardswald (bei Regenstauf) waren in die nördliche Oberpfalz gereist, um ihrem „Amtsbruder“ zu gratulieren. Auch der Geschäftsführer des ETZ Energie-Technologischen Zentrums Nordoberpfalz, Dipl.-Ing. (FH) Matthias Rösch und der frühere EON-Chef Max Binder wünschten das Beste. Sogar der Startenor Ibrahim Yesilay, der in Woppenrieth seinen Zweitwohnsitz hat, unterbrach für einige Tage sein Engagement an der Oper in Düsseldorf und schmetterte für seinen Nachbarn „O Sole Mio“.
Auch die Trachtenkapelle Waldthurn spielte trotz „intensiver Fronleichnamsverpflichtungen“ für den Jubilar schmissig auf. „Es ist für mich und meine Marktratskolleginnen und -kollegen ein besonderes Vergnügen, uns bei dir für deinen unermüdlichen Einsatz für die Marktgemeinde zu bedanken“, meinte zweiter Bürgermeister Roman Bauer. Beimler sei der Vater der engen und konstruktiven parteiübergreifenden Zusammenarbeit des mittlerweile berühmten „Waldthurner Modells“. Eigentlich sollte man es mit 65 Jahren etwas ruhiger angehen lassen, diesen Rat könne man sich bei Beimler sparen – weil es eh nicht hilft. Schließlich hatte Bauer noch eine Überraschung parat. Im November 2018 wurde Beimler mit der kommunalen Verdienstmedaille für besondere Verdienste in Sachen kommunale Selbstverwaltung überreicht. Bisher habe man wegen Terminüberschneidungen vergeblich versucht, das Marktoberhaupt mit dem Eintrag in das Goldene Buch der Marktgemeinde hierfür zu ehren. So holte der Marktrat aus dem „Großen Tal“ Georg Wittmann kurzerhand einen Tisch, Petra Reil von der Marktverwaltung hatte das Goldene Buch mitgebracht und so wurde Beimler die Ehre des Bucheintrags zuteil, die ihn laut Bauer auch zustehe und angemessen sei. „Wenn der Bürgermeister nicht zum Goldenen Buch kommt, dann kommt das Goldene Buch eben zum Bürgermeister“, meinte Bauer unter dem Applaus der Geburtstagsgäste. Bauer zählte in Gegenwart des dritten Bürgermeisters Hans-Peter Reil die Verdienste Beimlers in den vergangenen Jahren für die Marktgemeinde auf, nannte ihn einen Vordenker und sprach von der Agenda Waldthurn 2020. Hierbei seien zukunftsweisende Projekte auf den Weg gebracht worden. Unter anderem seien ein barrierefreies Kinderbildungszentrum und ein Gemeindezentrum, das neben dem Rathaus auch das Heimatmuseum sowie Räume für die örtlichen Musikgruppen beherbergt, entstanden. Verschiedene Dorferneuerungsmaßnahmen hätten das Lebensumfeld auch in den Gemeindeteilen nachhaltig verbessert. Die vier Feuerwehren in der Marktgemeinde können ihre Aufgabe durch die bereits erfolgte oder bevorstehende neueste Ausstattung durch die Marktgemeinde perfekt erfüllen. In Sachen Straßenbau sei man auf einem sehr guten Stand. „Sepp fühlt sich trotz seiner 65 Jahre wie ein knackiger 30er an“, meinte eine junge Gratulantin beeindruckt.
Bericht und Bilder: Franz Völkl