21. April 2017
Waldthurn.
Über ein umfangreiches Arbeitspensum berichtete der in seinem Amt bestätigte
CSU-Ortsvorsitzende Georg Stahl anlässlich der Ortshauptversammlung im gut
besetzten Gasthaus Bergler. Besonders lobte er die harmonische Zusammenarbeit
mit den Vertretern der örtlichen Jungen Union mit Florian Stahl an deren Spitze.
Bei den reibungslos verlaufenden Neuwahlen wurden die Führungskräfte in ihren
Positionen bestätigt, mit Daniel Kick, Tomas Beimler, Alexander Anzer und
Christian Gallitzendörfer rücken allerdings verstärkt Vertreter der jüngeren
Generation in den Parteivorstand auf. MdB Albert Rupprecht und Bürgermeister
Josef Beimler nahmen in ihren Grußworten leidenschaftlich Stellung zur örtlichen
und überregionalen politischen Wetterlage.
Nach dem Gedenken an die verstorbenen Mitglieder
übernahm der Wahlausschuss unter Vorsitz des Ehrenmitglieds Herwig Maier die
Versammlungsleitung. Zuvor hatte Vorsitzender Georg Stahl (im Bild rechts) in seinem
ausführlichen Rückblick die Aktivitäten des Ortsverbandes im abgelaufenen Jahr,
das dieses Mal nicht von Kommunal-, Landtags- oder Bundestagswahlen geprägt
gewesen wäre, Revue passieren lassen. Veranstaltungen wie der Seniorennachmittag
im Pfarrheim, das Kinderferienprogramm auf dem Gursn-Hof, die gemeinsam mit der
JU organisierte Rock-im-Stodl-Disco in Woppenrieth und die Beteiligung am
Bürgerfest würden das Engagement im gesellschaftlichen Leben der Marktgemeinde
widerspiegeln. Der Ortsverband habe unverändert 90 Mitglieder, vier neue
Mitglieder stünden zwei Austritten und zwei Todesfällen gegenüber. Schatzmeister
Franz Beer legte eine positive Kassenbilanz vor, zur Kassenführung gab es von
den Prüfern Hubert Stahl und Josef Ebnet keine Einwände. Der Entlastung des
Kassiers und der gesamten Vorstandschaft erfolgte einstimmig.
Bei den Neuwahlen kam es zu einigen Veränderungen:
Vorsitzender Georg Stahl, stellvertretende Vorsitzende Maria Greim, Georg Bocka
und Daniel Kick (neu), Schriftführer Dr. Johannes Weig (neu) und Kassenführer
Franz Beer. Die zehn Beisitzer Georg Wittmann, Alfons Härtl, Alois Weig, Tomas
Beimler (neu), Werner Ertl, Alexander Anzer (neu), Herwig Maier, Toni Scheidler
(neu), Christian Gallitzendörfer (neu) und Bernhard Karl (neu) vervollständigen
die Vorstandschaft. Die Delegierten zur Kreisversammlung sind wie bisher Albert
Rupprecht jun., Hubert Stahl, Josef Beimler, Georg Bocka, Alois Weig und Georg
Stahl. Ersatzweise werden dazu Florian Stahl (neu), Florian Bauer, Georg
Wittmann, Dr. Johannes Weig (neu), Christian Gallitzendörfer (neu) und Tomas
Beimler (neu) entsandt. Die Kasse überprüfen künftig Hubert Stahl und Hans
Bauer.
Nach Abschluss der Ortshauptversammlung wurden noch
die Delegierten und Ersatzdelegierten für die Delegiertenversammlung im
Stimmkreis bestimmt. Hierzu wurden Albert Rupprecht, Josef Beimler und Georg
Stahl gewählt, ersatzweise stehen Hubert Stahl, Alois Weig und Georg Bocka zur
Verfügung.
Besorgt über die aktuelle weltpolitische Lage zeigte sich MdB Albert Rupprecht (im Bild rechts) in seinem Referat, die Unruheherde im Nahen Osten und die anhaltende Terrorismusgefahr beunruhige die Menschen. Konflikte habe es auch früher schon gegeben, erinnert wurde hierbei an die Niederschlagung des Prager Frühlings im Jahr 1968. Allerdings fehle zunehmend zur aktuellen Krisenbewältigung ein einheitliches und starkes Auftreten des Westens mit seinem Werten von Freiheit und gegenseitigen Respekt. Politiker vom Schlage eines Wladimir Putin würden versuchen, das entstehende Machtvakuum zu ihren Vorteil auszunutzen. Gefahr sehe er auch für die Idee Europa, dessen Visionen von Frieden und Zusammenarbeit einen echten zivilisatorischen Fortschritt gebracht hätten. Wenn er auch frühere Auffassungen der Kanzlerin zu den Finanzhilfen für Griechenland oder zum im Vorjahr unkontrollierten Zustrom von Flüchtlingen nicht geteilt habe, so gebe es zu Frau Merkel, die in der Asylpolitik einen Kurswechsel vollzogen habe, ob deren Verlässlichkeit und Berechenbarkeit in der Deutschland- und Weltpolitik keine echte personelle Alternative. Mit dem SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz drohe bei der Bundestagswahl im Herbst 2017 die Gefahr eines linken Regierungsblocks, der kein Garant mehr für Stabilität und wirtschaftliche Stärke sei. „Deutschland sollte ein Stabilitätsanker sein und bleiben“, so der Abgeordnete, mit der Union und Frau Merkel an der Spitze wäre das Land aus jeder Krise gestärkt hervorgekommen. Die vom linken Lager beabsichtigen Änderungen zur Vermögenssteuer würden insbesondere Betriebe mit hohem Anlagevermögen treffen, auf Dauer würde dies die Betriebe und damit die gute Konjunktur- und Beschäftigungslage in die Knie zwingen. Nicht akzeptieren könne er die Äußerungen von Martin Schulz während seiner Zeit in Brüssel zur Einhaltung des Euro-Stabilitätspaktes, der bei der angestrebten Schaffung einer Transferunion zur Auflösung der Eurozone führen würde. In seiner Tätigkeit als gewählter Vertreter der Region möchte er wie bisher sein Ohr an den Nöten und Sorgen der Bürger haben, Gelegenheit hierzu finde er in vielfältiger Weise bei den zahlreichen Besuchen in seiner Heimat.
Bürgermeister
Josef Beimler (im Bild links) dankte in seinem Grußwort dem Ortsverband für sein
engagiertes politisches und gesellschaftliches Mitgestalten in der
Marktgemeinde. Finanziell stehe die Gemeinde gut da, der kontinuierlich
Schuldenabbau gelinge trotz der vielen Investitionen weiterhin. Obwohl der Markt
sparsam und wirtschaftlich arbeite, komme sie bei manchen Förderprogrammen unter
Hinweis auf die gemeindliche Haushaltslage nicht zum Zug. Große Sorge bereite
ihm die demographische Entwicklung. Nur durch Bereitstellung von günstigem
Wohngelegenheiten könnten junge Menschen vom Wegzug zurückgehalten und
ansiedlungswillige Familien sesshaft werden, ohne Ausweisung von Bauland sehe er
hierzu keine Möglichkeiten. Zur zweifellos wünschenswerten Belebung der
Ortszentren in Waldthurn und den umliegenden Dörfern, die zunehmend vom
Leerstand geprägt seien, müsste der Staat seine Worten auch substantielle Taten
folgen lassen. So wären an und für sich sinnvolle Auflagen des Denkmalschutzes
bei der Sanierung von Gebäuden nur umzusetzen, wenn den Eigentümern der
finanzielle Wert der Auflagen zur Verfügung gestellt werde. In diesem
Zusammenhang mahnte das Gemeindeoberhaupt erneut ein Miteinander der
Dorferneuerung und der Städtebauförderung an, „ohne substantielle Verbesserung
der Förderung sind die leerstehenden Häuser dem Verfall preisgegeben, man muss
auch einmal ein marodes Gebäude abreißen dürfen.“ In der Marktgemeinde wären die
baulichen Maßnahmen am Schulzentrum weitgehend abgeschlossen, derzeit stehe die
Errichtung der Parkplätze am Standort des mittlerweile abgerissenen Rathauses
an. Die Sanierung des ehemaligen Bergmann-Hauses sei abgeschlossen, die ersten
Bewohner könnten nun einziehen. Die Anbindung aller Gemeindeteile an das
schnelle Internet sei in Sicht, die beteiligte Baufirma arbeite zügig und
zuverlässig. Die Sanierung des Lobkowitzschlosses werde nicht aus den Augen
verloren. Die politische Arbeit in Waldthurn mache sehr viel Spaß, die
Diskussionen in den Gremien würden stets sachorientiert geführt.
Als Reaktion der mahnenden Wort des Bürgermeisters zur finanziellen Förderung der Dorfentwicklung wies MdB Albert Rupprecht auf die Zuständigkeit der Landespolitik hin, der Bund habe hierzu die Mittel deutlich erhöht. Das Ziel des Denkmalschutzes, den Charakter eines Ortes zu erhalten, sei grundsätzlich in Ordnung, eine gestalterische Fortführung der Ortsentwicklung stehe nach Auffassung der Denkmalschutzbehörden diesem Ziel nicht entgegen.
Der alte und neue Vorsitzende Georg Stahl bedankte sich in seinem Schlusswort für die allseitige und tatkräftige Unterstützung, das gute Miteinander mache ihm die Arbeit leichter.