30. Mai 2014

Ministerin Emilia Müller Ehrengast beim Richtfest des Gesundheitszentrum Waldthurn

Waldthurn. Weg vom Wohnviertel am Rande der Ortschaft – hin zum Wohnen im Ortskern. Dieser Grundgedanke liegt dem neuen Mehrgenerationen-Gesundheitszentrum am Marktplatz in Waldthurn zugrunde. Da der Rohbau nun fertig ist, wurde am Freitagvormittag in Anwesenheit von 100 Gästen Richtfest gefeiert. Dazu war Staatsministerin Emilia Müller in die nördliche Oberpfalz gekommen. Thomas Riedl von der Generalunternehmerfirma Holzbau Riedl sprach den Richtspruch in Gedichtform. Seither ziert ein Richtbäumchen, das zwei Millionen Euro teure Zentrum. Bürgermeister Josef Beimler bedankte sich bei dem Investorenehepaar Daniela und Stefan Hammerl aus Eslarn für ihr Engagement sowie bei allen Beteiligten und Behörden für die zügige, einwandfreie Arbeit. Neben Handwerkern, Markträten und Politikern wie Landrat Andreas Meier, MdL Petra Dettenhöfer, und Bezirkstagsvizepräsident Lothar Höher war eine Vielzahl von Interessierten gekommen.

„Ein Leben mitten im Dorf - nicht die Isolation von älteren Menschen, sondern das Miteinander wird hier in den Mittelpunkt gestellt“, erklärte Investor Stefan Hammerl. „Man baut hier Brücken in der Gesellschaft, zwischen alten und jungen Menschen, zwischen Behinderten und Gesunden“, meinte Staatsministerin Emilia Müller. „Als Oberpfälzerin bin ich stolz, dass so etwas hier im Landkreis Neustadt/WN passiert. Es ist schon beeindruckend, welche innovativen Ideen im Rahmen des Projektes Marktplatz der Generation durchgeführt werden." Das Waldthurner Gesundheitszentrum sei ein weiterer Baustein für die Erhöhung der Lebensqualität. Die Gesellschaft sei von demografischen Veränderungen geprägt, die Konsequenzen für den ländlichen Raum haben. Viele ältere Menschen haben keinen direkten Pflegebedarf, benötigen aber trotzdem Unterstützung. Durch das Projekt „Marktplatz der Generationen“ werde es älteren Menschen ermöglichst, weiter am Ort zu wohnen.

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Landrat Meier sagte, dass es solche Modellkommunen wie Waldthurn geben müsse, die den negativen demografischen Prognosen entgegen wirken. MdL Dettenhöfer freute sich, dass in Waldthurn, neben Reha- und Bildungszentrum, wieder eine weitere Idee verwirklicht wurde. Höher schlug in die gleiche Kerbe. Laut Karlheinz Dommer von „landimpuls“ sei Waldthurn bayernweit mit acht weiteren Gemeinden für den „Marktplatz der Generationen“ ausgesucht worden. Man wolle den gesamten Marktplatz barrierefrei machen. Geplant sei auch ein Bürger- und Seniorenbus, der die Mobilität zwischen den Ortsteilen fördert.

Nach dem Eintrag ins Goldene Buch der Marktgemeinde (siehe Bild) mit Staatsministerin Emilia Müller erörterten beim Rundgang durch die Baustelle die Eheleute Hammerl die Einteilung des im August bezugsfertigen Gebäudes. Das Haus bietet für vier abgeschlossene Wohneinheiten und acht Patienten mit intensiverer Betreuung Platz. Es ist ein Generationencafe für Hausbewohner und für die Allgemeinheit geplant. Die Idee dahinter sei, das Leben drinnen mit dem Leben draußen zu verbinden.  Dort können auch Schulungen für die Pflege von Bedürftigen durchgeführt werden.  Ebenso ist ein Gesundheitsladen für „Homecare – Versorgung“ vorgesehen. Alles was man an Verbandsmaterial, Hilfen für den Alltag und Nahrungsergänzung braucht ist hier erhältlich. Physio- und Ergotherapie, Logopädie und Räumlichkeiten für Fachärzte, die mit variablen Sprechstunden bei Bedarf für die Bewohner aber auch für die Allgemeinheit einmal wöchentlich und oder einmal im Monat zur Verfügung stehen.

(Text: Franz Völkl, Bilder: Johannes Weig)