Waldthurner und Hostauer auf den Spuren von Lobkowitz und Botschaftsflüchtlingen

Gemeinsame Tagesreise der Partnergemeinden nach Prag

Prag. Der Botschafter Deutschlands in der tschechischen Hauptstadt Detlef Lingemann hatte unlängst die Marktgemeinde Waldthurn besucht, wo ihm im Beisein von Vertretern der Partnerstadt Hostau ein herzlicher Empfang bereitet worden war. Er lud damals spontan eine gemeinsame Delegationen aus den Partnergemeinden zu einem Gegenbesuch in die Deutsche Botschaft in Prag ein. Der Waldthurner Partnerschaftsbeauftragte Uli Völkl hat dazu ein umfangreiches Besichtigungsprogramm für Prag zusammengestellt, er führte die knapp 40 Köpfe zählende Gruppe unter Mitwirkung der Dolmetscherin Martina Kretzschmar in die tschechische Hauptstadt.

Begeleitet wurden die Gemeindevertreter von der "Historisch Hochfürstlich Lobkowitzische Grenadier Garde der Gefürsteten Grafschaft Sternstein" unter der Leitung von Kommandant Jürgen Völkl. Die Garde erregte mit ihren Uniformen in Prag viel Aufsehen, sie waren ein beliebtes Fotomotiv für die zahlreichen Touristen. Auf dem Weg nach Prag wurde noch die tschechische Delegation in Hostau mit dem stellvertretende Stadtoberhaupt Eduard Kubů an der Spitze abgeholt. Erster Anlaufpunkt in der Moldaumetropole war die Prager Burg (Hradschin) hoch über dem Stadtzentrum mit dem imposanten St.Veits-Dom. Die disziplinierten Burgwachen staunten nicht schlecht über den Vorbeimarsch ihrer "Kollegen" von der Störnsteiner Lobkowitz-Grenadier-Garde. Der Fußweg von der größten Burganlage des Kontinents zur Deutschen Botschaft Wälschen Spitalgasse (Vlašská) führte über die bei Touristen beliebte Neruda-Gasse mit vielen alten Bürgerhäusern und Souvenir-Shops zum Palais Lobkowitz. Dort erwartete in Vertretung des Botschafters Detlef Lingemann, der kurzfristig zu einem wichtigen Termin nach Berlin gerufen worden war, die Pressesprecherin der Deutschen Botschaft Frau Maike Freytag-Pitrocha die Besuchergruppe und zeigte ihr bei einem Rundgang die mit vielen Fresken reich verzierten Botschaftsräume. So mancher Besucher verspürte den Hauch von Weltgeschichte beim Betreten des Genscher-Balkons, von dem der damalige deutsche Außenminister im Spätsommer 1989 unter den jubelnden Aufschrei vieler tausend ausharrenden Botschaftsflüchtlingen deren ersehnte Ausreise in die Bundesrepublik verkündigte. Im als Englischen Garten angelegten Park des Palais erinnert noch eine Skulptur eines auf Beinen davon laufenden Trabbi an die aufregenden Zeit mit den rund 7000 Flüchtlingen, die nach Aussage der Pressesprecherin große Unterstützung durch die Prager Bevölkerung erfahren hatten. Nach einem Imbiss bedankten sich die Vertreter der Partnergemeinden Hostau und Waldthurn mit Geschenken bei Frau Maike Freytag-Pitrocha für die beeindruckende Präsentation der Deutschen Botschaft.

► ► ►weitere Bilder von der Fahrt in die tschechische Hauptstadt Prag

An vielen historischen Gebäuden und Plätzen vorbei erreichte die Gruppe über die imposante Karlsbrücke das Zentrum von Prag mit dem großzügig angelegten Altstädter Ring. Vor allem die tschechischen Reiseteilnehmer staunten nicht schlecht über die kulturellen, geschichtlichen und architektonischen Kenntnisse von Uli Völkl, der die Bedeutung der tschechischen Hauptstadt mit Unterstützung der Dolmetscherin Martina Kretzschmar lebendig werden ließ. Mit vielen Eindrücken von einer der schönsten Städte der Welt im Gepäck trat die Reisegruppe die Heimreise

 an. Im Gestüt Svržno nahe der Partnerstadt Hostau bedankten sich die Bürgermeister Eduard Kubů (Hostoun) und Josef Beimler (Waldthurn) nach einem gemeinsamen Abendessen bei den Organisatoren und Teilnehmern für den erlebnisreichen Ausflug in der tschechischen Hauptstadt.

Bilder: Die Reisegruppe am Tor zum Park der Deutschen Botschaft (oben links); Dolmetscherin Martina Kretzschmar wird von der Grenadier-Garde Störnstein auf den Arm genommen (oben rechts, Bild von Dieter Zeus)

 

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