Sibirien ist auch im Winter wunderbar - Lennesriether gewährt Einblicke in russisches Leben

Waldthurn. "Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen". Einmal mehr wurde diese Weisheit des Dichters Matthias Claudius von Bernhard Bodensteiner aus Lennesrieth bestätigt, als er beim Seniorennachmittag der CSU im gut besetzten Pfarrheim seine Erlebnisse in der sibirischen Stadt Talmenka in der Region Altai in Westsibirien (südlich von Novosibirsk), sieben Flugstunden von Deutschland entfernt, mitteilte. Die CSU-Vorsitzenden Hubert Stahl und Josef Beimler freuten sich über den Besuch vieler Senioren, die vor und nach dem Bildervortrag vom Hille-Fredl, dem musikalischen Begleiter des kurzweiligen Nachmittags, unterhalten wurden.

Bernhard Bodensteiner ist aktiver Mitstreiter der Bewegung "Kirche für den Osten", die in christlicher Nächstenliebe wertvolle Aufbauarbeit in vielen Gemeinden des riesigen ehemaligen sowjetischen Reiches leisten. Der Referent vermittelte sehr authentisch dem aufmerksamen Publikum mit beeindruckenden Bildern und Textbeiträgen, teilweise ergänzt durch filmische Szenen, das Leben einer Kirchengemeinde in der sibirische Kleinstadt Talmenka. Untergebracht in einer Mission der Schwestern der Gemeinschaft Familie Mariens habe er mit seinem Begleiter Hans Gollwitzer aus Weiden an den täglichen Arbeiten und Einsätzen der Ordensschwestern teilgenommen. Die Bilder von den Waisenkinder im städtischen Krankenhaus habe die Besucher sehr betroffen gemacht. Die Anstalt sei nur sehr dürftig ausgestattet, den Kindern, die vielfach von ihren Eltern verlassen worden wären, fehle es an vielem, auch an passender Kleidung. Die vom Verein "Kirche für den Osten" gebaute blaue Kirche füge sich harmonisch in das winterliche Stadtbild ein, sie werde von der Kirchengemeinde bestens gepflegt. Ermöglicht worden wäre der Bau im Jahre 1995 durch die Unterstützung vieler Helfer und dem bischöflichen Hilfswerk Renovabis. Bei den Besuchen von Familien in den einfach gebauten Holzhäusern habe immer wieder die herzliche Gastfreundschaft überrascht, mit der die Besucher aus Deutschland empfangen wurden. Das Leben sei für die dort lebenden Menschen sehr beschwerlich, der durchschnittliche Monatslohn liege bei rund 35 Euro.

Beim vierzehntägigen Aufenthalt seien auch die örtliche Polizeistation und eine große Kolchose besucht worden. Die klirrenden Kälte mit Temperaturen von unter 40 Grad Minus (!) könnten die vorhandenen Heizsysteme kaum kompensieren. Meist werde das in den umliegenden Birkenwäldern gesammelte Holz verheizt, vielfach würde auch elektrischer Strom verwendet. Einer der vielen Höhepunkte der Reise sei am 6. Januar das Weihefest am Fluss Talmenka gewesen. 

Hubert Stahl dankte dem Referenten für seinen beeindruckenden Vortrag, der von den staunenden Zuhörern mit viel Beifall bedacht wurde. Die fleißigen Helfer versorgten die Senioren mit Selbstgebackenem und Kaffee sowie mit Getränken. Dem Hausherrn Pfarrer Marek Baron wurde für die Überlassung der Räumlichkeiten im Pfarrheim gedankt.

 

 

Eine "blaue Kirche" wurde im Jahr 1995 in Talmenka/Westsibirien von Bernhard Bodensteiner mit gebaut.

Bürgermeister Josef Beimler begrüßt die Senioren im Pfarrheim.

Der Hille-Fredl sorgte für Musik und Humor.

Bernhard Bodensteiner, ein Kenner Rußlands, bei seinem Vortrag.

Der Referent fand sehr aufmerksam Zuhörer.

CSU-Vorstand Hubert Stahl bedankt sich für den eindrucksvollen Vortrag.

Marktrat Georg Bocka beherrscht das Abspülen.