Trotz zahlreicher Investitionen werden im Jahr 2013 Schulden abgebaut - Haushalt einstimmig vom Marktgemeinderat verabschiedet

Waldthurn. Der Haushaltsansatz 2013 schließt im Verwaltungshaushalt mit 3.074.177.- € und im Vermögenshaushalt mit 1.350.995.- € ab. Im Vergleich zu den den Vorjahren ist in diesem Jahr die Investitionssumme deutlich höher, der Investitionsplan für das Jahr 2013 weist einen Betrag von 1.152.000.- € aus (2012: 464.000.- €). Im Haushalt ist ein Finanzvolumen für die Bereiche Kinder, Jugend, Bildung, Kultur und Erholung Bildung von insgesamt über 1,4 Millionen € vorgesehen. Dieser Ansatz kann als Antwort für die demographische Herausforderung, der sich die Marktgemeinde stellen will, gewertet werden. Den größten Brocken bei den Investitionen macht hierbei das neue Kinderbildungszentrum am jetzigen Schulstandort aus, für den Rückbau der Schule und für die Errichtung der Kindertagesstätte sind Investitionen von rund 900.000.- € geplant. Den Ausgaben stehen jedoch rund Zuschüsse und Förderbeträge von rund 670.000.- € gegenüber, der Gemeindehaushalt wird daher nur mit etwa 230.000.- € belastet.

Zur Finanzierung der vorgesehenen Investitionen in Höhe von über 1,1 Millionen Euro ist keine Kreditaufnahme vorgesehen. Das heißt konkret: für die Umsetzung eines der wichtigsten Projekte der Agenda "Waldthurn 2020", der Schaffung des Kinderbildungszentrums Waldthurn mit bedarfsgerechten Rückbau der Schule und den Bau einer neuen Kindertagesstätte mit Kinderkrippe, werden keine zusätzlichen Darlehen benötigt. Im Gegenteil, bestehende Verbindlichkeiten können um rund 190.000.- € abgebaut werden. Aufgrund der guten Haushaltslage müssen auch weitere Investitionen (z. B. Dorferneuerung Waldthurn  mit 50.000.- €, neue Feuerwehrgerätehauses in Oberbernrieth mit 57.000.- €) nicht auf die lange Bank geschoben werden.

Erfreulich ist die Entwicklung der Zinszahlungen mit einem Betrag von 64.210.- € , der im Vergleich zu den Vorjahren (2011: 77.973,97, 2010: 79.351,30.- €; 2009: 87.200,77 €) erneut gesunken ist und damit zusätzlich den finanziellen Gestaltungsspielraum erhöhen. Im Vergleich zum Jahr 2001 (121.373,89 €) sind die Zinsbelastungen somit um fast die Hälfte zurückgegangen.  Aus dem Verwaltungshaushalt können voraussichtlich 449.678.- € (Vorjahr: 434.196.- €) erwirtschaftet werden, die gesetzlich vorgegebene Mindestzuführung zum Vermögenshaushalt (Summe der ordentlichen Tilgungen: 190.023.-€, Vorjahr: 186.510.- €) kann somit problemlos erreicht werden. Es bleibt also Spielraum zur Schaffung einer freien Finanzspanne und zur Rücklagenbildung, und dies alles trotz des rekordverdächtigen Investitionsprogramms. Im Zusammenhang mit den Investitionen hat sich die vom Kämmerer favorisierte Finanzierung des Kinderbildungszentrums außerhalb des Haushalts in Form eines Geschäftsbesorgungsvertrages aufgrund der überaus flexiblen Möglichkeit zu kurzfristigen finanziellen Transaktionen, das relevante Zinsbelastungen vermeiden hilft, als Glücksgriff erwiesen. Eine substantielle und grundsätzliche Kritik zum neuen Haushaltsentwurf wurde daher im Gremium nicht vorgebracht. Dem Kämmerer ist für die Vorlage des ausgewogenen Haushaltsplanes zu danken, ebenso der Verwaltung für die Umsetzung der haushaltsrechtlichen Vorgaben.

Was sonst noch in der letzten Sitzung des Marktgemeinderates (25.3.2013) auf der Tagesordnung stand, kann im Protokoll unserer Fraktionssitzung vom 21. März 2013 nachgelesen werden.