Betriebskostendefizit der Kindertagesstätte steigt weiter an - Runder Tisch geplant

Waldthurn. Schwer zu schlucken hatten Bürgermeister und Markträte an den Haushaltsdaten der Kindertagesstätte, vorgestellt von Norbert Kellner in der Sitzung des Gremiums am 25.11.2010. Mit einem Rekorddefizit von fast 49.000.- € rechnen die Haushaltsexperten der Katholischen Kirchenstiftung, die die Kinderbetreuungseinrichtung betreibt. Neben den Personalkosten hat die Gemeinde nach einer vertraglichen Vereinbarung aus dem Jahr 1994 80 % des Defizits zu begleichen. Verständlich, dass bei der Debatte um den vorgelegten Haushaltsplan mahnende und kritische Worte nicht fehlten.

Der Haushaltsplan für das Kindergartenjahr 2010 / 2011 sieht knapp 259.000.- € Ausgaben vor (2009 / 2010: 257.000.- €), dagegen stehen Einnahmen von 210.000.- € (2009 / 2010: 212.000.- €), das ergibt das Defizit von 49.000.- € (2009 / 2010: 42.000.- €). Zum Betrieb der Einrichtung hat die Gemeinde rund 206.000.- beizusteuern, nach Abzug der Elternbeiträge liegt der Aufwand beim Träger (Katholische Kirchenstiftung) bei rund 10.000.- €. Die Zahlen verdeutlichen nachvollziehbar das Interesse der Gemeinde, die den Löwenanteil der Ausgaben berappen muss, nach Einsparungen zu suchen. Nach der Betriebsvereinbarung aus dem Jahre 1994, die im Grunde kaum Mitwirkungsmöglichkeiten der Gemeinde vorsieht, bedarf der Haushalt und der Stellenplan der Kindertagesstätte der Zustimmung durch den Marktrat. Angesichts des präsentierten Zahlenwerks wurde die Zustimmung zum Haushaltsplan 2010 / 2011 zurückgestellt, hierüber soll nun endgültig in der Jahresabschlusssitzung des Gremiums am 20.12.2010 entschieden werden. Zuvor möchte der Marktrat das Angebot des Kirchenpflegers Josef Gallitzendörfer annehmen, sich bei einem runden Tisch zusammen mit der Kirchenverwaltung und Kindergartenleitung über Möglichkeiten zu unterhalten, wie künftig ein befürchtetes weiteres Ansteigen des Defizits der Einrichtung vermieden werden kann. Angeregt wurde in der Sitzung des Marktrates am 25.11.2010 die Einrichtung einer Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretern der Kirchenverwaltung und der Gemeinde, die anfallende Fragen und Themen im Zusammenhang mit den Betrieb der Kindertagesstätte zeitnah und ergebnisorientiert behandeln könnte. Klaus Egelseer, der Leiter des Jugendamtes am Landratsamt Neustadt, zuständig für die Kinderbetreuungseinrichtungen im Landkreis, würde nach einem Gespräch mit der Redaktion eine intensivere Zusammenarbeit zwischen den Kommunen und den Trägern der Kindertagesstätten und -krippen außerordentlich begrüßen.

  zu den Vorberatungen der CSU-Fraktion für die Sitzung des Marktrates am 25.11.2010