Neues Feuerwehrgerätehaus und Dorftreff in Albersrieth wurden feierlich eingeweiht

Albersrieth. In Rekordbauzeit wurde das Gemeinschaftshaus in Albersrieth, in dem ein Feuerwehrgerätehaus und ein Dorftreff untergebracht sind, mit Hilfe vieler uneigennütziger Helfer der Freiwilligen Feuerwehr Lennesrieth und der Dorfgemeinschaft Albersrieth erstellt. Im Beisein zahlreicher Ehrengäste konnte das Gebäude am 26. Oktober 2008 nach der Segnung durch Pfarrer Marek Baron im Rahmen einer denkwürdigen Feierstunde seiner Bestimmung übergeben werden. Das Engagement der am Gemeinschaftsbau Beteiligten wurde von allen Seiten gelobt.

Bei kalter neblig-trüber Witterung begann der Festtag mit einem Kirchenzug, an dem sich neben der Ortsfeuerwehr Lennesrieth auch die übrigen Feuerwehren aus Waldthurn, Bernrieth und Spielberg beteilgten. Der feierliche Gottesdienst wurde von Pfarrer Marek Baron und Diakon Janusz Szubartowicz gestaltet, musikalisch begleitet von Mitgliedern der Feuerwehr und der Dorfgemeinschaft. In der Predigt des Diakons wurde die Bedeutung der Nächstenliebe für das Zusammenleben in einer Gemeinschaft herausgestellt. Nach dem Gottesdienst zog der Festzug zur Dorfmitte, wo Johann Weig und Hubert Stahl, die Vorsitzenden der Feuerwehr Lennesrieth und der Dorfgemeinschaft Albersrieth, nach einem kurzen Rückblick über den Werdegang des Projekts die zahlreichen Gäste begrüßten. Unter anderen kamen die Bürgermeister der Nachbargemeinden aus Georgenberg (Hans Maurer), Pleystein (Hans Walbrunn), Floß (Günther Stich) und Vohenstrauß (Andreas Wutzlhofer) nach Albersrieth, ebenso der Stadtrat und die Feuerwehr aus der Waldthurner Partnergemeinde Hostau/Tschechien mit Bürgermeister Miroslav Rauch an der Spitze. Der Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung, Baudirektor Thomas Gollwitzer, hatte aus seiner Behörde den Vorsitzenden der Teilnehmergemeinschaft Albersrieth Ludwig Spiller mitgebracht. Die Feier wurde musikalisch umrahmt von der Trachtenkapelle Müllner aus Waldthurn.

►►► Bilder zum Ereignis in Albersrieth ►►►

In der Weihefeier erbat Pfarrer Marek Baron Gottes Segen für das neue Gebäude, in dem immer ein guter Geist, der Geist Gottes, herrschen möge. Bei Begegnungen und Zusammenkünften könne mehr miteinander gesprochen werden. Stellvertretender Landrat Willi Neuser überbrachte die Grüße des Landkreises. Er lobte den fortschrittlichen Einsatz der Beteiligten, die auf das Geschaffene zu Recht stolz sein könnten. Leitender Baudirektor Thomas Gollwitzer vom Amt für Ländliche Entwicklung, das den neuen Dorftreff mit 50 % förderte, zeigte sich tief beeindruckt vom Gemeinschaftssinn in Albersrieth, wo weniger Probleme als vielmehr Herausforderungen gesehen würden. Der Festredner appellierte an die Stärkung des ländlichen Raumes mit Schaffung gleichwertiger Lebensbedingungen, nur so könne dem Druck der Metropolen stand gehalten werden. Vitale Dörfer seien das Rückgrat der ländlichen Regionen, mit Schaffung eines Gemeinschaftshauses sei die Chance zum Erhalt einer lebendigen Dorfgemeinschaft gegeben. Das Amt für Ländliche Entwicklung verstehe sich als Dienstleistungsunternehmen für den ländlichen Raum. Im Zuständigkeitsbereich der Behörde würden derzeit über 280 Verfahren in 430 Ortschaften betreut, wobei noch rund 300 Projekte auf der Warteliste stünden. In Albersrieth seien nicht nur Straßen gefördert worden, mit dem Dorftreff komme dem sozialen Aspekt eine wichtige Bedeutung zu. Eine Förderung mache allerdings nur Sinn, wo die Bürger mit anpacken würden. Dies sei in Albersrieth in vorbildlicher Weise geschehen. Auf Initiative von MdB Albert Rupprecht und Bürgermeister Josef Beimler seien die Fördermittel für die laufende Maßnahme um 120.000.- € aufgestockt worden. Der Behördenleiter hatte noch ein Geschenk aus Regensburg mitgebracht. Unter Beifall der Gäste überreichte er dem Bürgermeister die Förderzusage in Höhe von 58.000.- € für die unmittelbar bevorstehenden Wegebaumaßnahmen am Luhmühlweg in Waldthurn und für den Kühbachhofweg bei Frankenrieth.

Kreisbrandinspektor Hans Rewitzer zollte in Vertretung des erkrankten Kreisbrandrates der Freiwilligen Feuerwehr Lennesrieth und dem Dorf Albersrieth Anerkennung, das Gemeinschaftshaus helfe auch der Feuerwehr bei Erfüllung ihrer vielfältigen Aufgaben. Der Bundestagsabgeordnete Albert Rupprecht spannte in seinem Grußwort einen Bogen von seiner Kindheit in Albersrieth über den aufsehenerregender Bau der Pflanzenkläranlage im Jahre 1995 und der jetzigen Realisierung des Gemeinschaftshauses. Er sei stolz auf seine Heimat, hier seien durch kräftiges Zupacken der Gemeinschaft im Dorf und bei der Feuerwehr Zeichen gesetzt worden.  Die anwesenden Landtagsabgeordneten Petra Dettenhöfer (CSU) und Annette Karl (SPD) bat er um Unterstützung bei der Finanzausstattung des ländlichen Raumes.

Architekt Rudi Meißner stellte das Gemeinschaftsbauwerk vor. Durch die beispielhaften Eigenleistungen hätten die veranschlagten Kosten sowohl beim Feuerwehrgerätehaus als auch beim Dorftreff deutlich unterschritten werden können. Er dankte allen Beteiligten für das Vertrauen in seine Arbeit, die unter Hinweis auf die Notwendigkeit einer Abstimmung mit mehreren Bauherrn nicht immer ganz einfach gewesen wäre. Das Ergebnis könne sich aber sehen lassen. Der Planer überreichte dann zwei Schlüssel, einen für das Gerätehaus der Feuerwehr, den zweiten für den Dorftreff, an Bürgermeister Josef Beimler.

Das Gemeindeoberhaupt bedankte sich in seinem Schlusswort für die geleistet Arbeit. "Zukunft brauche Heimat", so der Bürgermeister, das Dorf und die Feuerwehr hätten sich mit dem Bau Heimat und Zukunft geschaffen. Das Amt für Ländliche Entwicklung sei überlebenswichtig für den ländlichen Raum. Die geplante Verlagerung der bestens funktionierenden Behörde weg von Regensburg könne er nicht nachvollziehen. Der Dank gelte auch der Regierung der Oberpfalz, die äußerst unbürokratisch die Bezuschussung des Feuerwehrgerätehauses ermöglicht hätte. Er brach eine Lanze für seinen Marktgemeindeart, der einmütig zu den Vereinen und Dörfern in der Marktgemeinde Waldthurn stehe. Den am Bau beteiligten Handwerksbetrieben und dem Architekten, der mit den vielen Beteiligten keinen leichten Stand hatte, sprach er großes Lob aus. Sehr stolz mache ihm die Energieversorgung des Gemeinschaftshauses: das Gebäude werde als erstes kommunales Projekt mit einer kostenlosen alternativen Energie aus der Biogasanlage des Landwirts Johann Beer beliefert. Die beiden Schlüssel übergab er an Johann Weig für die Feuerwehr Lennesrieth und an Hubert Stahl für die Dorfgemeinschaft Albersrieth. Der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Lennesrieth Georg Wittmann bedankte sich beim Bürgermeister für die engagierte Unterstützung, ohne dessen unermüdlichen Einsatz hätte das Projekt nicht geschaffen werden können.

Nach dem Festakt und einem gemeinsamen Mittagessen im schmucken Gemeinschaftshaus wurde noch kräftig und lange gefeiert, Mitglieder der Feuerwehr und der Dorfgemeinschaft verköstigten die Gäste im voll besetzten Haus mit Getränken, Kaffee, Kuchen und Grillschmankerl. Für die musikalische Unterhaltung sorgte das Albersriether Original Manfred Hille.