Waldthurn steht nun an vorderster Stelle - Erste Überlegungen zur Dorferneuerung

Waldthurn. In der Juli-Sitzung 2008 des Marktrates stellten sich wichtige Personen des Waldthurner Dorferneuerungsprojekts vor. Baudirektor Willibald Perzl, stellvertretender Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung in Regensburg, begründete die Entwicklung eines Planungskonzeptes durch ein externes Büro. Die Blicke von Außenstehenden würden die Dinge oft ganz anders und unvoreingenommener wahrnehmen als die Betrachtung durch die eigene Brille.

In Waldthurn solle kein "Verhübschung" gemacht werden, indem nur Fassaden aufgepäppelt werden. Vielmehr wolle man in Waldthurn ein ganzheitliches Konzept für das gesamte Gemeindegebiet entwickeln. Waldthurn habe hierfür durchaus Entwicklungsmöglichkeiten. Überrascht hätte ihn die Vielzahl von Gewerbebetrieben. Zunächst sei jedoch eine Bestandsaufnahme erforderlich, die zur besseren Klärung der bevorstehenden Aufgaben sehr nützlich sei.

Die Diplom-Geografin Gudrun Donaubauer aus Regensburg stellte zusammen mit den Landschaftsarchitekten Helmut Wartner aus Landshut (beide links im Bild) erste Gedanken zur "Zukunftsentwicklung Waldthurn" vor. Im Dialog müsse man Meinungen gelten lassen, man dürfe keine Grenzen setzen und müsse auch Perspektiven wechseln können.

Der erste Eindruck von Waldthurn habe einige "Perlen" schon erkennen lassen. Genannt wurden das Lobkowitz-Schloss, die Wallfahrtskirche auf dem Fahrenberg, der Bocklradweg mit dem alten Bahnhof Waldthurn, die Kirchen in Lennesrieth und in Waldthurn. Beeindruckt sei das Planungsteam auch vom Oldtimer-Museum in Woppenrieth gewesen. Landschaftlich habe das Luhetal von der Quelle bis zur Renaturierungszone am Irlhof Gefallen gefunden. Imponiert hätte auch die Vielzahl der aktiven Vereine. Waldthurn könne sich durchaus sehen lassen, der Ort und die bergige Landschaft würden Ruhe ausstrahlen. Visionen für eine künftige Entwicklung seien erwünscht. Ein wichtiger Aspekt sei der Umgang mit den Generationen. Für jung und alt in Waldthurn müsse der Grundsatz gelten: hier bleiben können und hier bleiben wollen.

Die Bildung einer Lenkungsgruppe sei nach Willibald Perzl der nächste Schritt, zudem müsse alles auf eine vertragliche Grundlage gestellt werden. Für die Bestandsaufnahme und Konzeptionsentwicklung müssten mindestens 12 Monate Zeit veranschlagt werden.