Umfangreicher Rechenschaftsbericht des Bürgermeisters - Bürgerversammlung beim Kui in Waldthurn

Waldthurn. Mit rund 60 Personen war die diesjährige Bürgerversammlung im Gasthaus Reil (Zum Kui) gut besucht. Bürgermeister Josef Beimler gab einem ausführlichen Abriss über die im ablaufenden Jahr 2007 durchgeführten Maßnahmen. Am Ende seines Referates mahnte er Fairness bei die Parteien und politischen Gruppierungen im bevorstehenden Wahlkampf an. 

Sorge bereite ihm die rückläufige Einwohnerentwicklung, bedingt durch weniger Geburten und Wegzüge vor allem von jungen Mitbürgern in die Ballungsgebiete. Die Bautätigkeit habe nachgelassen, Grundstücke zur Bebauung würde es in Waldthurn noch zu einem günstigen Preis geben. Einen schweren Stand hätte Waldthurn im Vergleich zu den Gemeinden in unmittelbarer Nähe zur Autobahn hinsichtlich von Gewerbeansiedlungen. Die Abwasserentsorgung sei in allen Ortsteilen gesichert, in Waldthurn sei ein Ende der laufenden Ertüchtigungsmaßnahmen abzusehen. Die Abwassergebühren hätten für die neue Kalkulationsperiode gesenkt werden können. Ob angesichts der anhaltenden Nitratbelastung des eigenen Tiefbrunnens trotz umfangreicher Eingriffsmaßnahmen dieser gehalten werden könne, werde die Entwicklung in den nächsten Jahren zeigen.  Viel habe sich auf den Wegebau und -unterhalt getan. Krönender Abschluss des vor allem für den Bauhof arbeitsintensiven Jahres sei der erfolgreiche Ausbau der Bernriether Straße gewesen. Für noch anstehende Projekte werde auf gute Fördermöglichkeiten gehofft. Das neue Feuerwehrauto in Waldthurn habe die Schlagkraft der Feuerwehr insbesondere im Bereich der technischen Hilfsangebote deutlich verbessert. In Albersrieth würde mit Hilfe eines Pauschalzuschusses ein neues Feuerwehrhaus in Verbindung mit einem Dorfstadel, gefördert aus Mitteln der Dorferneuerung, gebaut. Die Dorferneuerung in Albersrieth komme auf Touren. Für den Hauptort Waldthurn seien Mittel aus der Dorferneuerung für spätestens 2009 in Aussicht gestellt worden. Die rückläufigen Schülerzahlen würden zu weniger Klassen in der Grundschule führen, bei anhaltendem Trend würde langfristig auch für die Kindertagesstätte Auswirkungen zu spüren sein. Die durchaus so gewünschte zunehmende Zusammenarbeit von Schule und Kindergarten wäre unter einem gemeinsamen Dach effektiver zu gestalten. Die Entwicklung der Energiekosten erfordere ein Umdenken, mittlerweile wären regenerative Energieträger eine echte Alternative. Im Bereich Schule/Bauhof wäre eine Umstellung der Energieversorgung zu überlegen. Die finanzielle Leistungskraft der Gemeinde sei immer noch nicht rosig, spürbare Verbesserungen könnten aber festgestellt werden. Die gesetzlichen Vorgaben für die kommunale Haushaltsführung könnten in den nächsten Jahren eingehalten werden. Der Schuldenberg hätte trotz der vielen Investitionen abgebaut werden können. Die Übernachtungszahlen würden stagnieren. Durch den Bocklradweg sei die Region für den Urlauber attraktiver geworden. Die neue Bauhofhalle würde von den Vereinen für ihre Veranstaltungen gut angenommen. Den Waldthurner Vereinen dankte er für das große Engagement in der Bürgergemeinschaft. Großes Lob zollte der Bürgermeister auch den Mitarbeitern in den gemeindlichen Einrichtungen sowie dem Personal der Kindertagesstätte. "Sie haben's nicht immer leicht mit mir", so das Gemeindeoberhaupt augenzwinkernd. Mit einer Lebensweisheit der australischen Ureinwohner beendete der Bürgermeister seinen Vortrag: "Wer schnell vorankommen will, geht allein. Wer weit kommen will, geht gemeinsam." In einem Redebeitrag beantragte Horst Pleyer eine Sperre des Hohlwegs zwischen Neuenhammer Straße und der Siedlung am Badeweiher, durchfahrende Fahrzeuge würden die Kinder auf ihrem Schulweg gefährden. Weitere Wortmeldungen beinhalteten keine Anträge, nach knapp zwei Stunden war die harmonisch verlaufende Versammlung zu Ende.

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