Oberfahrenberg. Fast kein Platz war mehr zu bekommen beim Gipflwirt, so groß war das Interesse an der Bürgerversammlung mit nur einem Thema: die geplante Windkraftanlage in der Nähe von Oberbernrieth. In Vertretung des verhinderten Bürgermeisters Josef Beimler begrüßte 3. Bürgermeister Hans-Peter Reil die zahlreichen Besucher aus der Marktgemeinde. Bürgermeister Johann Maurer kam aus der Nachbargemeinde Georgenberg auf dem Fahrenberg.

Die Investoren Dr. Christian Deglmann und Hans Turban präsentierten die wesentlichen Eckdaten des Vorhabens: etwa 500 Meter entfernt vom Ortsrand Oberbernrieth sollen zwei 4-MW-Windkraftanlagen mit einer Nabenhöhe von 110 Meter und einen Rotordurchmesser von 80 Meter entstehen. Die möglichen Nachteile wie Schattenwurf und Lärmbelästigung seien auf Grund der geographischen Lage im Norden und der ausreichenden Entfernung zu Wohnhäusern zu vernachlässigen. Nicht zu unterschätzen sei der finanzielle Vorteil für die Gemeinde, die mit einer Gewerbesteuereinnahme von deutlich über 500.000.- € im Förderzeitraum von 20 Jahren rechnen könne. Die Investition werde auch als Beitrag zur Reduzierung des globalen Treibhauseffektes gesehen.

Nicht glauben mochten die meisten Bewohner von Oberbernrieth den Äußerungen der Ingenieure. Hans Feiler verdeutlichte mit eindruckvollen Bildern die Auswirkungen der Anlagen auf das Landschaftsbild. Solche Großbauten seien im Landschaftsschutzgebiet nicht zulässig. Schattenwurf und Lärmemissionen würden die Dorfbevölkerung durchaus belästigen. Andere Wortbeiträge stellten die Wirtschaftlichkeit des Projektes in Frage. Nicht vergessen dürfe man den menschlichen Aspekt der Angelegenheit, Zwist könne unter die Bevölkerung kommen. Bürgermeister Hans-Peter Reil und Marktrat Hubert Stahl erläuterten die vom Marktgemeinderat schon im September 2006 getroffene Abstimmung, nach der die Errichtung von Windkraftanlagen am Fahrenberg nicht befürwortet werde. Die rechtliche Entscheidung treffe letztendlich das Landratsamt (siehe hierzu auch Erläuterungen der Marktgemeinde Waldthurn).

Nach teilweiser sehr emotional geführter Diskussion forderte schließlich Georg Schmidbauer aus Oberbernrieth unter großem Beifall die Investoren auf, auf den Bau der Anlage zu verzichten.

3. Bürgermeister Hans-Peter Reil in der voll besetzten Wirtsstube.	Die Oberbernriether wehren sich nach Kräften gegen die Windkraftanlage.	Trotz hitziger Debatte lief die Diskussion nicht aus dem Ruder.