28. März 2014

Waldthurn baut an seiner Zukunft - Kindertagesstätte St. Josef offiziell ihrer Bestimmung übergeben.

Waldthurn. „Beim Anblick dieser Kita möchte ich eigentlich wieder ein Kind sein und hier auf den kleinen Bänken sitzen“ schwärmte MdL Petra Dettenhöfer, als sie das neu errichtete Gebäude der Kindertagesstätte (Kita) St. Josef in Waldthurn besichtigte. Am Samstag wurden die Räume der neuen Kita gesegnet und offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Die Segnung nahm Domkapitular Dr. Roland Batz aus Regensburg vor. Unter den vielen Ehrengästen war auch Regierungsamtsrat Reinhold Demleitner von der Regierung der Oberpfalz nach Waldthurn gekommen. Der sympathische Beamte hatte für seine humorvolle Ansprache die Handpuppe Ricco dabei und war neben den Kindern der heimliche Gaststar des Nachmittags.

Die Mädchen und Buben sangen mit hingebungsvoller Freude Lieder und trugen Gedichte vor. Sie verfolgten im Beisein vieler Eltern, Großeltern und Gästen mit einer stoischen und bemerkenswerten Gelassenheit die Festansprachen. Waldthurns Pfarrer Marek Baron sprach davon, dass Freude über das gelungene Werk und Dank an alle, die mitgearbeitet haben, diesen Tag bestimmen.„Wollen wir für das anvertraute hohe Gut – unsere Kinder beten, dass sie gedeihen und reifen, wie Gott sie haben will“. Domkapitular Dr. Roland Batz stellte seine einleitenden Worte unter dem Gedanken: „Lasset die Kinder zu mir kommen“. Oft machen Eltern die traurige Erfahrung, dass sie mit Kindern unerwünscht sind. Kinder sind laut und manchmal auch unbequem. Das war vor 2000 Jahren so und ist auch heute so. Sie seien Vorbild für die Erwachsenen und haben eine ganz eigene Art, das Leben zu betrachten, begegnen den Herausforderungen des Lebens weit unschuldiger und problemloser. An die Adresse der Erzieherinnen sagte er: „Sie bearbeiten die Kinder nicht wie ein Steinmetz sondern heben, fördern und entwickeln die Potentiale der ihnen anvertrauten Mädchen und Buben wie eine Hebamme“. Dann nahm der Domkapitular die Weihe der Kita vor und segnete die Räume.

► ► ► weitere Bilder von der Segnung der neuen Kindertagesstätte und Kinderkrippe

Bürgermeister Josef Beimler meinte, die Kinder können sich nicht aussuchen, wo und unter welchen Umständen sie ihre ersten Lebensjahre verbringen. Aber sie haben ein Recht darauf, dass ihnen möglichst viel Gutes widerfährt. „Wir haben allen Grund zur Freude“. Die Vorsorge für die Marktgemeinde komme mit diesem Bildungszentrum zum Ausdruck. Er habe nicht nur ein Stück Kindergarten auf Bestellung abgeliefert, sondern dies sei die Leistung vieler Köpfe und Hände, erklärte Architekt Rudi Meißner. Fachliche Konzeptionen von der Kindergarten- und Krippenleitung seien in die Planungen eingeflossen. Der Architekt lege den Neubau nun endgültig in die Hand des Bauherrn und übergab den symbolischen Schlüssel an das Gemeindeoberhaupt. „Ich kann ihn nicht brauchen – wir haben jetzt unsere Aufgabe erfüllt“ erwiderte der Bürgermeister humorvoll und reichte das Symbol sofort an Kita-Leiterin Sonja Kick und Pfarrer Marek Baron weiter. Regierungsamtsrat Demleitner freute sich, dass seine Behörde ein bisschen beitragen konnte, den Traum des Rathauschefs zu realisieren. Demleitner brachte seine Handpuppe Ricco zum Einsatz. Mit ihr hatte er schnell Kinder und Erwachsene auf seiner Seite. „Ich bin Ricco und die Kinder wollen jetzt gar keine lange Rede mehr hören“. Demleitner erwiderte seiner Puppe, er müsse den Leuten doch erzählen, dass der Freistaat Bayern und die BR Deutschland insgesamt 710.000 Euro in diese Kita - Einrichtung investiert haben. „Weißt du, dass dies ein Wert von 7000 Playmobil-Ritterburgen sind?“ wusste Ricco.

Nach dieser etwas anderen Ansprache kamen die Kita-Kids wieder zum Einsatz und schnippten zusammen mit den Gästen den „Lange warten mussten wir  - Kinderrap“. Die Kinderbetreuung und die Vorsorge für die Kinder sind die vornehmste und wichtigste Aufgabe einer Kommune, stellte stellvertretender Landrat Andreas Meier fest. „Die Gemeinde muss sich gut aufstellen um für die Zukunft fit zu sein - das Geld ist hier am besten aufgehoben“. MdB Uli Grötsch gratulierte für den Mut der Marktgemeinde, so ein Projekt anzugehen. „Der „Waldthurner Kinder – Campus“ ist nun vollendet“. Laut Kita – Leiterin Sonja Kick könne man mit einem Schlüssel etwas Kostbares verschließen, bewahren, aufheben und schützen – dieses kostbare Gut sind die Kinder. Sie sollen den Schutz Gottes erfahren und in christlicher Gemeinschaft aufwachsen. Schlüssel bedeutete auch etwas aufsperren, die Türen zu öffnen für Eltern, Verwandte, für die Asylbewerberkinder und für eine gute Zusammenarbeit mit der Grundschule, Gemeinde und den Vereinen. Zum Schluss kamen die Kita - Kinder als Glücksbringer zu Wort. Schornsteinfeger, Glückspilz, Kleeblatt und Marienkäfer luden dann zum Essen der Festgäste ein.

(Text und Bilder: Franz Völkl)