Keine größeren Schäden nach der Walpersnacht - Waldthurner Maibaumdiebe freuten sich zu früh

Waldthurn. Kaum was zu beklagen hatten die Bewohner im Gemeindegebiet nach der Walpersnacht zum 1. Mai 2013, größere Sachschäden wurden nicht bekannt. Auch die Straßenmalereien hielten sich in Grenzen, möglicherweise hat das relativ kalte Wetter den einen oder anderen Walperer nicht aus seiner warmen Stube hervorgelockt. Der Bereich um das Kriegerdenkmal vor der Pfarrkirche glich allerdings eher einer Sperrmüll-Sammelstelle als einem Ort des stillen Verweilens. Ohne Zwischenfälle wurden am Vorabend des 1. Mai in Waldthurn, Spielberg, Woppenrieth, Frankenrieth und Albersrieth neue Bäume hoch gewuchtet. Die drei Bürgermeister der Marktgemeinde besuchten die Maibaumdörfer, sie waren angetan von der Brauchtumspflege und den Zusammenhalt der Ortsgemeinschaften.

Die Walperer haben es eher ruhig angehen lassen, in den Ortsteilen der Marktgemeinde Waldthurn gab es "am Morgen danach" kaum böse Überraschungen für die Anwohner. Ein recht buntes Bild - eher einer Sperrmüllaktion ähnlich - bot der Platz vor der Pfarrkirche und dem Pfarrhof. Fußballtore, Trampolinanlage, Bänke, Eckfahnen, PKW-Anhänger und sogar ein mobiler Jagd-Hochsitz versperrten fast den Zugang zu den kirchlichen Gebäuden. Als völlig unnötig und auch überaus gefährlich werteten Bürgermeister Josef Beimler und Bauhof-Chef Hugo Götz das Entfernen von Kanaldeckeln in der Hauptstraße in Waldthurn. Den Affen...äh, den Vogel abgeschossen haben phantasievolle Walperer in Oberbernrieth: am Ortseingang war die Zollstation "Affenpass" mit Schranke aufgebaut, dazu ein großes Hinweisschild mit der Warnung, dass nun der Freistaat Bayern verlassen und ein von Affen besetztes Gebiet betreten werde (Bild oben).

Relativ problemlos verlief das Aufstellen der Maibäume in Waldthurn, Spielberg, Frankenrieth, Woppenrieth und Albersrieth. In Oberbernrieth wird der Maibaum traditionell erst am Maifeiertag aufgestellt. Maibaumdiebe wurden durch die aufmerksamen Nachtwachen an ihrem Handwerk gehindert. Etwas betroffen schauten allerdings 26 Maibaumklauer aus dem Gemeindegebiet, die nachts zuvor glaubten, den Vohenstraußer Maibaum in ihre Hand gebracht zu haben. Aus früheren Aktionen schlau geworden, hatten die Vohenstraußer ihren alten Maibaum im Bauhof auf Abfallcontainer weit sichtbar platziert in der Hoffnung, dass wild entschlossene Maibaumdiebe das nicht mehr benötigte und ausrangierte Schmuckstück entwenden und entsorgen würden. Die Rechnung der Vohenstraußer ging prompt auf. Freuten sich diebisch die Burschen aus dem Waldthurner Land über ihren vermeintlichen Coup noch bis in den darauf folgenden Vormittag, so wurden deren Gesichter bei den Rückgabeverhandlungen mit Vohenstrauß schnell länger. Aus dem erhofften Freibier- und Brotzeithonorar wurde leider nichts. Nun sitzen die Waldthurner auf einen Maibaum, den keiner mehr braucht. Na ja, einen Brennwort hat das schmucke Stück wohl dann doch noch....

Noch der Vollständigkeit halber: das Wetter rund um den Maifeiertag war unangenehm kalt und windig, wenigstens blieb es von oben her einigermaßen trocken.

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