Bayerische Innenminister beim Neujahrsempfang in Weiden mit Kanonen empfangen

Weiden. Mit wuchtigen Kanonenschlägen wurde der Bayerische Staatsministers des Innern Joachim Hermann am Eingang der Max-Reger-Halle in Weiden beim diesjährigen Neujahrsempfang der CSU empfangen. "Die CSU sorgt schon zu Beginn des neuen Jahres für den richtigen Ton", so der launige Kommentar des Politikers zu den Salutkrachern des "Fähnlein von der Weyden", den Feuerschützen der "Königlich Privilegierten Feuerschützengesellschaft Weiden". MdB Albert Rupprecht begrüßte im gut besetzten Gustl-Lang-Saal zahlreiche Vertreter des öffentlichen Lebens. Eine besondere Ehrung widerfuhr Oberstleutnant Bernd J. Henn, der angesichts seines Einsatzes für den Erhalt und den Ausbau des Bundeswehrstandortes Weiden von Albert Rupprecht zum "Nordoberpfälzer des Jahres" ernannt wurde. Minister Joachim Hermann streifte in seiner Ansprache viele Politikfelder, wobei er sich kritische Worte zur zunehmenden Neiddebatte in unserer Gesellschaft nicht verkneifen konnte.

MdB Albert Rupprecht rückte zu Beginn des Empfangs, der von der Jugendblaskapelle Neustadt unter Leitung von Karl Wildenauer umrahmt wurde, die positive Entwicklung des Arbeitsmarktes in Deutschland und in der Region in den Vordergrund. "Andere Länder haben Jugendarbeitslosigkeits-Quoten von 20 bis 30 Prozent, und bei uns sucht man in manchen Bereichen händeringend nach qualifizierten Fachkräften!" Diese Erfolge seien jedoch keine Einzelleistung, dazu gehöre immer ein Team. Er dankte allen, die in irgendeiner Weise zum guten Gelingen in der Gesellschaft beitragen haben. Eine besondere Ehrung hatte Rupprecht für Oberstleutnant Bernd J. Henn mitgebracht: für das Engagement des gebürtigen Franken zur Stärkung der Bundeswehrpräsenz in der Region übergab der Abgeordnete eine Einbürgerungsurkunde mit dem Titel "Oberpfälzer auf Lebenszeit". Henn sei ein Glücksfall für die Nordoberpfalz und habe durch seinen unermüdlichen Einsatz eine "Bewegung für Weiden" initiiert, den andere Persönlichkeiten wie Staatssekretär Christian Schmidt maßgeblich unterstützt hätten. Rupprecht bedankte sich hierbei besonders bei den örtlichen Mandatsträgern und bei dem Weidner Oberbürgermeister Kurt Seggewiß.

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Dann war Innenminister Joachim Hermann an der Reihe. Er lobte den wirtschaftlichen Aufschwung, der sich in der nördlichen Oberpfalz bemerkbar geworden sei. Die oberste Priorität sein nun mal die Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen, wobei die Bildung und Ausbildung ebenfalls ein wichtiges Themenfeld darstelle. Die Entwicklung der Fachhochschule Amberg-Weiden sei phänomenal, mittlerweile würden mehr als 3.000 Studenten die Hochschule besuchen. Junge Menschen sollten wieder stärker zur Teilhabe in der Gesellschaft motiviert werden. Kritik übte Hermann an dem System des Länderfinanzausgleichs: von den hierfür zur Verfügung stehenden Mitteln in Höhe von rund 7 Milliarden Euro komme allein die Hälfte aus Bayern. Die Schuldenlast der öffentlichen Hand sei auf Dauer nicht hinnehmbar, Bayern habe nun as siebte Jahr in Folge keine neuen Schulden mehr aufgenommen.

Die allgemeine Neiddebatte nütze unserer Gesellschaft wenig, "wir sollten uns viel mehr freuen, wenn jemand etwas außergewöhnliches leistet." In Bayern könne man sehr sicher leben, hier bestehe bundesweit die niedrigste Kriminalitätsrate und die höchste Aufklärungsquote. Der Dank des Ministers an die Ordnungshüter wurde mit langem Beifall bedacht. Zuletzt redete Joachim Hermann noch dem beeindruckendem ehrenamtlichen Einsatz in Bayern das Wort, "das bürgerschaftliche Engagement ist unverzichtbar." 

Unter den rund 800 Gästen befanden sich erneut Bürgermeister Josef Beimler mit einigen Markträten sowie Vertretern örtlicher Vereine. Sie hatten im Anschluss an die Ansprachen Gelegenheit zum Gedankenaustausch mit den anwesenden Vertretern aus Politik und Wirtschaft. Staatsminister Joachim Hermann nahm sich dann auch kurz Zeit zu einem Gespräch mit dem Waldthurner Gemeindeoberhaupt.