Windkraftbeschluss des Kreistages in der Kritik – Landtagsabgeordnete Petra Dettenhöfer (CSU) zu Besuch in Waldthurn 

Waldthurn. Kritische Worte zum System des Gemeinde-Finanzausgleichs in Bayern musste sich MdL Petra Dettenhöfer von Bürgermeister Josef Beimler anhören. Auf Einladung des CSU-Ortsverbandes verschaffte sich die Abgeordnete ein Bild von den aktuellen Projekten in der Marktgemeinde. Sehr angetan zeigte sie sich vom Fortschritt den Sanierungs- und Umbaubauarbeiten an der Turnhalle und Schule. Mit Unverständnis auf den jüngsten Kreistagsbeschluss zur Windenergie reagierten die Mitglieder der Vorstandschaft des CSU-Ortsverbandes, die die Landtagsabgeordnete, zugleich Mitglied des Kreistages, bei ihrem Besuch in Waldthurn begleiteten.

Beim Rundgang durch die Schule erläuterten Bürgermeister Josef Beimler und Rektor Alfred Troidl die umfangreichen Maßnahmen zum Rückbau der ehemaligen Hauptschule in eine reine Grundschule. „Mit den zugeflossenen Fördergeldern für die bereits abgeschlossene energetischen Sanierung der Turnhalle und für den Umbau des Schulgebäudes bin ich zufrieden“, so das Gemeindeoberhaupt. Trotzdem würden noch rund 400.000.- € durch die Gemeinde zu tragen sein. Ein wichtiges Projekt wären noch die bevorstehende Verlagerung der Kindertagesstätte an den Schulstandort und die Errichtung einer Kinderkrippe, die durch die günstige Zuschusssituation finanziell zu schultern wären.

Im Dorftreff Albersrieth stand Petra Dettenhöfer zu aktuellen politischen Fragen Rede und Antwort. „Wir haben in der Vergangenheit gut gewirtschaftet, dafür kassieren wir nun die Rechnung“, beklagte sich der Bürgermeister. Rund 160.000.- € Mindereinnahmen durch eine geringere Schlüsselzuweisung und durch höhere Belastungen bei der Kreisumlage seien für Waldthurn ein harter Brocken. Allerdings habe, so CSU-Vorsitzender und Marktrat Hubert Stahl, der Markt Waldthurn im Gegensatz zu anderen Kommunen, die ihre Finanzen nur durch zusätzliche Bedarfszuweisungen in den Griff bekommen hätten, durch eine wirtschaftliche Haushaltsführung die Kassenlage aus eigener Kraft in Ordnung gehalten. Angesprochen wurden unter anderen die vor kurzem auf dem Weg gebrachte Dorferneuerung in Waldthurn, die Fördersituation für den Unterhalt von Gemeindestraßen und die partnerschaftlichen Aktivitäten mit Hostau in Tschechien mit den damit verbundenen enormen bürokratischen Hemmnissen.

Einen breiten Raum nahm schließlich die Energiewende ein, insbesondere die Diskussion um geeignete Standorte für Windkraftanlagen. Nicht zu akzeptieren sei, so der Bürgermeister, die jetzt vom Kreistag empfohlene unterschiedliche Festlegung von Abstandsflächen zu den Windrädern in Abhängigkeit von der Siedlungsgröße. Die Dorfbewohner hätten das gleiche Recht, vor Immissionen geschützt zu werden wie große Wohngebiete. „Eine Abstandsfläche von generell 1000 Meter zur Wohnbebauung, egal ob Dorfgebiet oder Wohngebiet, müsse eingehalten werden.“ Die Errichtung von Windkraftanlagen in unmittelbarer Nähe zu den Dörfern sei mit ihm nicht zu machen. Petra Dettenhöfer zeigte dafür Verständnis und sagte ihre Unterstützung zur Durchsetzung eines einheitlichen Vorgehens bei der anstehenden Änderung der Regionalplanung zu. Sie habe Verständnis zur Kritik an der mangelhaften Gesamtkonzeption zur Energiewende. Gerade die Anpassung der Stromnetze müsse bei der Diskussion um die Standorte für große Windkraftanlagen verstärkt berücksichtigt werden. Die laut Landesamt für Umwelt für mögliche gehaltene Ausweisung weiterer Flächen zur Windkraftnutzung in der Nähe des Waldgebietes „Am Hühner“ in der Nähe des Irlhofes werde vom Bürgermeister wegen der Nähe zu Siedlungen nicht akzeptiert. Die Landtagsabgeordnete sagte zu, zu den energiepolitischen Fragen zusätzlich den Vorsitzenden der Energiekommission im Bayerischen Landtag MdL Tobias Reiß anzusprechen.

 

 

weitere Bilder vom Besuch von

MdL Petra Dettenhöfer

in Waldthurn

Der Umbau- und Rückbau des Schulgebäudes war ein Thema beim Besuch der Landtagsabgeordneten.

Bürgermeister Josef Beimler und Rektor Alfred Troidl begrüßen die Abgeordnete.

Aufmerksam folgt Petra Dettenhöfer den Ausführungen des Rektors.

Energiewende in Waldthurn schreitet voran: die neue Hackschnitzelheizung der Schule.

Ein Ständchen von Matthias Ebnet für den Gast (im Bild rechts die Musikpädagogin Ivonne Drzymota).

Die künftige Aula der rückgebauten Grundschule nimmt Konturen an.

Die energetisch sanierte Tunrhalle ist ein echtes Schmuckstück geworden.

Abschlussgespräch im Dorftreff Albersrieth bei Kaffee und Krapfen.