Arzneimittel werden häufig nicht richtig angewendet - Senioren erlebten einen informativen Nachmittag im Pfarrheim

Waldthurn. Maria Greim, die stellvertretende Vorsitzende des CSU-Ortsverbandes, konnte zum traditionellen Seniorennachmittag bei Kaffee und Kuchen viele Gäste begrüßen, darunter auch die Ehrwürdigen Schwestern Eunomia Wittmann und Suitgera Ebel. Das Musikeroriginal Manfred Hille aus Albersrieth sorgte mit lustigen Wortbeiträgen und fleißigem Akkordeonspiel für Heiterkeit und gute Stimmung. Zwischendurch informierte der Apotheker Heinrich Günter aus Floß die aufmerksamen Zuhörer über Zusammenhänge im Arzneimittelwesen.

Interessante Einblicke in das Arzneimittelwesen vermittelte mit seinem Folien-Vortrag Apotheker Heinrich Günter aus Floß. Heilmittel hätten unbestreitbar einen sehr großen Nutzen, würden allerdings vor allem bei unsachgemäßer Anwendung auch Risiken in sich bergen. „Die Dosis macht das Gift“, auch bei den Arzneimitteln gelte dieser Grundsatz uneingeschränkt. Patienten würden beim Durchlesen der Beipackzettel häufig wegen der hier aufgeführten möglichen Nebenwirkungen verunsichert, allerdings kämen bei richtiger Anwendung eines Präparates schwere Nebenwirkungen sehr selten vor. „Wenn behauptet wird, dass eine Substanz keine Nebenwirkungen zeigt, so besteht der dringende Verdacht, dass sie auch keine Hauptwirkung hat“. Auch für die Zukunft könne die Entwicklung von Medikamenten ohne jegliche Nebenwirkungen nicht erwartet werden. Präparate, die von den Arzneimittelherstellern neu auf den Markt gebracht werden, haben eine meist 10-jährige kostenintensive Erprobungsphase hinter sich, bei der die Bewertung des Nutzen-Riskos eine große Rolle spiele. In Deutschland seien für die Pharmaunternehmen für die Zulassung von neuen Medikamenten hohe Hürden zu überwinden. Die auf den Markt befindlichen Arzneimittel würden ständig auf ihre Sicherheit beobachtet und überprüft. Immer wieder müssten hierbei auch frühere Empfehlungen zur Dosierung angepasst werden. So könne das früher viel zu hoch dosierte Kortison mit den damit zusammenhängenden Nebenwirkungen nach zwischenzeitlich erfolgter Änderung der Darreichungsempfehlungen heutzutage bedenkenloser angewendet werden. Bei einigen Arzneimitteln habe sich durch vorgenommene chemische Änderungen die unerwünschte Nebenwirkung zur gewünschten Hauptwirkung entwickelt. Als Beispiele seien hier frühere Antibiotika und Blutdrucksenker zu nennen, die nach kleinen chemischen Änderungen der Substanz als Blutzuckersenker bzw. Potenzmittel Verwendung finden würden. Damit ein Arzneimittel als sicher eingestuft werden könne, müsse es wirksam, unbedenklich und qualitativ einwandfrei sein. Die gesetzlichen Regelungen zielen hierbei vor allem auf die Produktion, den Vertrieb und die Anwendung von Arzneimitteln. Nur wenige meist schwach wirksame Arzneimittel seien in Deutschland frei verkäuflich, die meisten könnten nur über Apotheken abgegeben werden. Für die erwünschte Wirkung eines Medikaments sei vor allem die korrekte Anwendung entscheidend. Bei Gesundheitsstörungen, die dem Patienten kaum Beschwerden bereiten, z. B. bei Bluthochdruck oder Zuckerkrankheit, würden oftmals die verordneten Substanzen nicht richtig eingenommen mit der Folge, dass sich die krankheitsbedingten Beschwerden relativ schnell verschlechtern würden.

Der Referent beantwortete nach seinem Vortrag, der mit Beifall bedacht wurde, die Fragen der Zuhörer. Umrahmt wurde das traditionelle Seniorentreffen von den als Hille-Fredl bekannten Musiker-Original, der mit Musik und Witzen den Gästen einen kurzweiligen Nachmittag bescherte. Die fleißigen Helferinnen und Helfer des CSU-Ortsverbandes versorgten die Besucher mit Selbstgebackenem und Kaffee sowie mit Getränken. Maria Greim dankte dem Referenten Heinrich Günter für den interessanten Vortrag und den Gästen für das das Kommen.

Maria Greim begrüßt die Gäste zum Seniorennachmittag der CSU.

Der Hille-Fredl, das Musiker-Original aus Albersrieth, sorgt für gute Stimmung.

Gut bescuht war der Vortrgasnachmittag bei Kaffee und Kuchen im Pfarrheim

Helferinnen und Helfer lauschen ebenfalls den Worten des Referenten.

Dank an den Apotheker Heinrich Günter für das informative Referat.

Kaffee und selbst gebackener Kuchen schmecken immer.