Feierlicher Abschluss der Dorferneuerung Albersrieth – Gemeinschaftsgeist von allen Seiten gelobt

Albersrieth. „Was lange währt wird endlich gut.“ Mit diesen Worten begrüßte Bürgermeister Josef Beimler die vielen Gäste, die zur Abschlussveranstaltung der Dorferneuerung  Albersrieth in das neue Gemeinschaftshaus gekommen waren. Der Festtag wurde mit einem Kirchenzug mit der Trachtenkapelle Müllner und einem feierlichen Gottesdienst in der Dorfkapelle begonnen. Ein gemeinsames Mittagessen im Dorftreff rundete die denkwürdige Feier ab.

Pfarrer Marek Baron hob in seiner Predigt die Bedeutung des Gemeinsinns hervor, der gerade auch für die Kirchengemeinde gelte. Den Festgottesdienst umrahmte mit eindrucksvollem Gesang der Chor der Katholischen Landjugend Waldthurn. Die Trachtenkapelle Müllner geleitete dann die Festgemeinde zum Dorftreff, der die vielen Gäste kaum fassen konnte. Bürgermeister Josef Beimler eröffnete den Festakt mit einem Rückblick der Dorferneuerung, die im Jahr 1999 mit einem Grundsatzbeschluss des damaligen Marktgemeinderates begann. Zentrales Anliegen der Dorferneuerung wäre der Wunsch der Dorfbevölkerung nach Errichtung eines Gemeinschaftsraumes gewesen, den die frühere Staatssekretärin Marianne Deml anlässlich der Einweihung der weitgehend in Eigenregie erbauten Pflanzenkläranlage im Jahr 1994 den Albersriethern ans Herz gelegt habe. Die Suche nach einer geeigneten Örtlichkeit habe sich dabei als schwierig gestaltet. Letztendlich habe ein Antrag der Freiwilligen Feuerwehr Lennesrieth nach einer räumlichen Erweiterung des alten Gerätehauses im Jahr 2007 den Ausschlag für die Errichtung eines Gemeinschaftshauses gegeben, in das das neue Gerätehaus und der Dorftreff integriert sind. Danach sei alles sehr schnell gegangen. Nach dem Spatenstich im April 2008 sei das neue Haus in der Dorfmitte von Albersrieth bereits im Oktober des gleichen Jahres feierlich seiner Bestimmung übergeben worden. Im Rahmen der Dorferneuerung seien auch umfangreiche Maßnahmen zur Bereich des Straßenbaus, der Wasserführung sowie Grenzbereinigungen und Sanierungen von Flurdenkmälern vorgenommen worden. Auch der Hauptort Waldthurn habe durch Verbesserungen im Hochwasserschutz vom Verfahren profitiert. Nicht vergessen dürften die vielen einzelbetrieblichen Maßnahmen, die von den Grundstückseigentümern im Verfahrensgebiet in Anspruch genommen worden seien. Insgesamt seien im Rahmen der Dorferneuerung knapp 530.000.- € investiert worden, davon habe die Marktgemeinde nach Abzug der staatlichen Förderung und der Anliegerbeiträge lediglich knapp über 190.000.- € aufwenden müssen.

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Im Festvortrag appellierte der stellvertretende Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung Baudirektor Willi Perzl an die Politik, ausreichend Mittel für die Stärkung des ländlichen Raumes bereit zu stellen. Das Geld wäre gut angelegt, der Mehrwert komme nicht nur der den Bewohnern der Dörfer zugute, auch die ortsansässigen Firmen würden von der Dorferneuerung profitieren. „Ein Euro staatliche Förderung löse das 5- bis 7-fache Investitionsvolumen aus.“ Voraussetzung für das Gelingen einer Dorferneuerung wäre die Bereitschaft zu Eigenleistungen, welche in Albersrieth überhaupt kein Problem dargestellt hätte. In Kürze werde für den Hauptort Waldthurn Neuland beschritten, zum ersten Mal werde durch seine Behörde zusammen mit der Marktgemeinde ein umfassendes Gemeindeentwicklungskonzept auf den Weg gebracht.

Der Vorsitzende der Teilnehmergemeinschaft Albersrieth Ludwig Spiller vom Amt für Ländliche Entwicklung Regensburg zog eine überaus positive Bilanz zum Verfahren in Albersrieth. Die Ziele seien erreicht worden, vor allem die Schaffung des Gemeinschaftshauses wirke sich positiv auf das dörfliche Leben aus. Als zuständiger Vertreter der Wasserwirtschaft drückte Bauoberrat Dieter Bauer in seinem Grußwort seine Freude über die gelungenen Maßnahmen zur Oberflächenwasserableitung in Waldthurn und Albersrieth aus. Als schöne Aufgabe bezeichnete Architekt Rudi Meißner sein Mitwirken bei der Dorferneuerung, imponiert habe ihm vor allem der Gemeinschaftsgeist der Albersriether. Zum gelungenen Verfahren gratulierten MdB Albert Rupprecht und die Landtagsabgeordneten Petra Dettenhöfer, Annette Karl und Tanja Schweiger. In den Grußworten der Politiker wurde unisono die beispielhafte Gemeinschaftsleistung aller Beteiligten bestaunt und gewürdigt. Die Glückwünsche des Landkreises zum erfolgreichen Verfahren übermittelte Kreisrat Alois Weig. Im Schlusswort bedankte sich der Vorsitzende der Dorfgemeinschaft Albersrieth Dr. Johannes Weig bei allen, die in irgendeiner Weise zum Gelingen des arbeitsintensiven Dorferneuerungsverfahren beigetragen hätten. Als Repräsentant der Marktgemeinde überreichte der Ortsvorsitzende an Bürgermeister Josef Beimler ein Erinnerungsgeschenk, ebenso an Ludwig Spiller als Vertreter der Teilnehmergemeinschaft. Hubert Stahl, der als Vorsitzender des Dorfrates bei der Dorferneuerung von Anfang an bis zur Einweihung des Gemeinschaftshauses im Jahr 2008 entscheidend mitgewirkt hat, durfte sich ebenfalls über ein Erinnerungsgeschenk freuen.

Nach Abschluss des offiziellen Teiles des Festaktes, den die Trachtenkapelle Müllner auf der Galerie des Dorftreffs musikalisch begleitete, wurde nach einem gemeinsamen Mittagessen noch lange gefeiert.