Siedler nutzen eine gemeinsame Heizanlage - Pfarrer Marek Baron erteilte den kirchlichen Segen

Albersrieth. Sieben Grundstücksbesitzer in der Siedlung Albersrieth haben sich im Frühjahr 2009 zusammen getan, um aus der Abhängigkeit der Ölscheichs zu kommen. Erreicht wurde dies durch den Bau einer 150-KW-Heizanlage, von der über ein Streckennetz von rund 500 Meter die angeschlossen Anwesen mit heißem Wasser zur Bereitstellung von Heizenergie und zur Warmwassererzeugung versorgt werden. Nach einer Bauzeit von nur vier Monaten mit rund 1600 Stunden Eigenleistungen ging das Nahwärmenetz in Betrieb. "Die Anlage hat im strengen Winter 2009 / 2010 ihre Bewährungsprobe bestanden", so Dr. Johannes Weig als Vertreter der Betreibergesellschaft Nano (Nahwärmenetz Albersrieth Nord-Ost) bei der feierlichen  Einweihung des Projektes vor wenigen Tagen. 

Dem kleinen Festakt an der Heizzentrale am Ortseingang von Albersrieth wohnten auch der Bürgermeister Josef Beimler und viele Markträte sowie Vertreter der beteiligten Firmen bei. Nach Schilderung des Werdeganges des ehrgeizigen Projektes durch den Sprecher der Nano GbR segnete Pfarrer Marek Baron das Gebäude, bestehend aus einem rund 100 cbm Hackschnitzel fassenden Vorratsbunker und dem eigentlichen Heizhaus. In seiner Ansprache betonte der Pfarrer Bedeutung des guten Miteinanders innerhalb einer Gemeinschaft, dadurch könne vieles bewirkt werden. Projektplaner Andreas Bodensteiner erklärte den rund 50 Gästen die technischen Details der Heizanlage. Ein ausgeklügeltes Puffersystem zentral im Heizhaus und dezentral in den angeschlossen Häusern würde einen überaus wirtschaftlichen Betrieb des Heizkessels erlauben. Grundsätzlich könne als Heizgut neben den Holzhackschnitzeln auch andere regenerative Energieträger wie z. B. Elefantengras mit eingesetzt werden. Bürgermeister Josef Beimler zeigte sich in seinem Grußwort beeindruckt über die Eigeninitiative der Siedler, die geschaffene Anlage wäre beispielgebend über die Region hinaus. Dr. Johannes Weig bedankte sich zum Schluss der Feier bei allen Beteiligten, insbesondere bei den Anwohnern der Siedlung für die mehrwöchigen Unannehmlichkeiten durch die Bauarbeiten. "Wenn Energie, nach einem Wort des Physikers Werner Heisenberg, der Grundstoff ist, der der Welt Wärme gibt, dann ist der Glaube an die Schöpfung der Grundstoff für den Menschen, der Wärme für die Herzen spendet", so der Vertreter der Nano GbR zum Ende der Feier. Die Heizanlage habe durch den kirchlichen Segen ein solides Fundament für einen guten Betrieb erhalten. In der angrenzenden Maschinenhalle von Heinrich Weig wurde trotz der kühlen Temperaturen noch lange gefeiert, zwischenzeitlich zeigte der Betriebsverantwortliche Isidor Stahl den Besuchern das Heizhaus und erläuterte anhand von Schautafeln die Heiztechnik.

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