Lennesrieth auf Platz zwei - Knappe Entscheidung beim Kreisentscheid um das schönste Dorf

Lennesrieth. Es wäre zu schön gewesen: zum schönsten Dorf im Landkreis gewählt zu werden, wäre das i-Tüpferl zur bevorstehenden 750-Jahr-Feier der Ortschaft im Jahr 2011 gewesen. Mit einer denkbar knappen Entscheidung landete jedoch Burkhardsreuth (Gemeinde Trabitz)  ganz vorn, Oberbibrach kam auf Platz drei. Für die Verantwortlichen in Lennesrieth ist jedoch das knapp verpasste Ziel kein Beinbruch: "Lennesrieth hat bereits bei früheren Wettbewerben, bei denen im Jahr 2001 sogar eine Bronzemedaille auf Landesebene erreicht wurde,  seine Qualitäten als intakte Dorfgemeinschaft eindrucksvoll unter Beweis gestellt", so Michael Steiner, Vorsitzender des Dorfrates in einer ersten Stellungnahme. Bürgermeister Josef Beimler war so oder so stolz auf die schmucke Ortschaft, die bei der Begehung durch die Kommission am 23. September 2010 vor allem mit den alten Baumbestand, den schmucken Dorfzentrum mit der alten Wehrkirche und dem vielfältigen kulturellen Angebot punktete.

Nach der Begrüßung durch den Bürgermeister Josef Beimler in der Dorfmitte am Kannesbaum zeichnete Ortssprecher Michael Steiner im Beisein einiger Dorfbewohner und Markträte ein anschauliches Ortsbild für die sechs Mitgliedern der Bewertungskommission. Auf die vielfältigen kulturellen Aktivitäten wies er besonders hin, Höhepunkte seien eine musikalisch umrahmte Maiandacht mit anschließender Sitzweil, das alte Brauchtum des Pfingstschwanztreibens, das Jakobifest und regelmäßige Zusammenkünfte der Dorfgemeinschaft während des übrigen Jahres. Eingegangen wurde auch auf die Jahrhunderte alte Geschichte der im Jahr 1261 urkundlich erstmals erwähnten Siedlung, die auch heute noch überwiegend landwirtschaftlich mit einem Vollerwerbsbetrieb und mehreren Nebenerwerbsbetrieben geprägt ist. Anschließend verschaffte sich die Kommission bei einem ausgiebigen Rundgang ein Bild vom Dorf, wobei auch die Ortsgrenzen und der Friedhof mit einbezogen wurden. Die Jurymitglieder Marianne Rauh (Vertreterin der Bürgermeister), Christina Wilhelm (Amt für Landwirtschaft), Caroline Zapf (Untere Naturschutzbehörde), Susanne Schwab (Gartenbauarchitektin), Werner Kraus (Kreisbaumeister) und Thomas Strebl (Kreisjugendring) machten sich eifrig Notizen. In der Lennesriether Filialkirche vermittelte Hans Pausch eindrucksvoll die Bedeutung und Geschichte der architektonisch reizvollen und im Jahre 2006 generalsanierten Wehrkirche, die zu den Ältesten ihrer Art in Bayern zählt. Am Schluss lud die Ortschaft die Gäste zu einer Brotzeit und zu einem Umtrunk ein. Das gemütliche Beisammensein konnte wegen des sonnigen Wetters im Freien unweit des alten Backofens, in dem die eifrigen Backofenfrauen bei besonderen Anlässen das würzige Lennesriether Backofenbrot zubereiten, stattfinden. Moderiert wurde die Begehung von Walter Heidenreich (Gartenfachberater am Landratsamt Neustadt), mit dabei war auch Kreisrat Albert Nickl als Vorsitzender des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege.

► ► ► weitere Bilder von der Begehung der Kommission in Lennesrieth

(Bilder: Theresia Stahl)