Eindrucksvolles Bekenntnis zur Demokratie - "Weiden ist bunt" zog Tausende an

Weiden. Zu einem beeindruckenden Ereignis entwickelte sich das "Fest der Demokratie" am letzten Samstag in Weidens guter Stube anlässlich des Protestes gegen den Aufmarsch einer rechtsextremen Gruppierung. Neben der organisierenden Stadt Weiden waren fast alle Gemeinden mit ihren Bürgermeistern und Mandatsträgern bei der nachmittäglichen Großveranstaltung vertreten. Aus Waldthurn waren Bürgermeister Josef Beimler mit einigen Markträten angereist.

Punkt 12 Uhr läuteten die Kirchenglocken der Stadt das "Fest der Demokratie" am Oberen und Unteren Markt in Weiden ein. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich bereits tausende Bürger in der Fußgängerzone um das Alte Rathaus, um beim Programm unter dem Motto "Weiden ist bunt" mitzumachen. Zeitgleich zogen rund 150 Rechte vom Weidens Bahnhof in die Innenstadt, begleitet von lautstarken Protesten demonstrierender Bürger. Einige offensichtlich linke Chaoten missbrauchten den ansonsten friedlichen Protest gegen die Neo-Nazis trotz des massiven Polizeieinsatzes zu gewalttätigen Aktionen mit einigen Verletzten. Nichtsdestotrotz überwog ganz eindeutig das überaus positive Signal, das von der Kundgebung der Bürger in der Fußgängerzone und am Rande der Innenstadt über unsere Region hinaus ging.

Oberbürgermeister Kurt Seggewiß zeigte sich überwältigt über die große Resonanz auf seinen Aufruf, Flagge gegen rechts zu zeigen. Unter dem Applaus der Menge stiegen hunderte bunter Luftballons in den weiß-blauen Himmel. Mit viel Beifall bedacht wurde auch die Rede des Bürgermeisters Lothar Höher, der die rechte Szene scharf angriff.  "Wir machen heute das, was wir am 30. Januar 1933 verpasst haben: gegen das braune Pack auf die Straße zu gehen."

► ► ► weitere Bilder vom "Fest der Demokratie" in Weiden

Das abwechslungsreiche Programm, moderiert von Radio Ramasuri, mit weiteren Ansprachen, Podiumsdiskussionen und vielen kulturellen Highlights hielt die Massen in der Altstadt. Ein Höhepunkt war sicherlich der Auftritt der "Altneihauser Feierwehrkapell'n", aber auch die übrigen mitwirkenden Künstler erhielten immer wieder Szenenapplaus. Mit dabei waren unteren anderen Pop- und Soul-Sänger Karl Keaton, Hubert Treml von B.O.S.S., die Band "Ragged Feet", die Weidener "Narrhalla", die Breakdancer der "Ill Skill Crew" und die "Schrägschrauben".

Fazit der Veranstaltung: Der friedliche Protest tausender von Bürgern aus der ganzen nördlichen Oberpfalz gegen rechtsextreme Tendenzen ist richtig und wichtig. Nicht hinzunehmen sind die teilweise gewalttätigen Aktionen der linksextremen Szene. Die aktive Auseinandersetzung mit dem gewaltbereiten Extremismus ist und bleibt unteilbar.