Ein Kamerateam des Bayerischen Rundfunks drehte in Waldthurn.
 

"Achtung! Bild und Ton läuft!"
 

Bürgermeister Josef Beimler (links) und Bauoberrat Ludwig Spiller stehen Rede und Antwort.
 

Kulisse für das Interview: der Dorftreff in Albersrieth.

Fernsehteam des Bayerischen Rundfunks in Waldthurn - Bürgermeister kritisiert Behördenverlagerung

Waldthurn. Die anhaltende Kritik des Waldthurner Bürgermeisters Josef Beimler (CSU) an der geplanten Verlagerung des Amtes für Ländliche Entwicklung von Regensburg nach Tirschenreuth hat sich offensichtlich schon bis München herumgesprochen. Das Festhalten des von der Bayerischen Staatsregierung bereits im Jahre 2005 gefassten Beschlusses bezeichnete er als Verschwendung von Steuergeldern. "Eine gut funktionierende Behörde mit einem Aufwand von rund 20 Millionen nur aus strukturpolitischen Gründen umzusiedeln ist hinausgeschmissenes Geld", so das Waldthurner Gemeindeoberhaupt zu der staunenden Reporterin aus München. Der Bayerischen Rundfunk hat nun in der Sendereihe "quer" über die geplante Verlagerung der Behörde Donnerstag, den 19. März 2009 einen Bild- und Tonbeitrag gebracht (> > > hier geht' s zum Video-Beitrag).

Josef Beimler weiß sich mit seiner Kritik in kompetenter Gesellschaft. Vor kurzem hat der Bayerische Oberste Rechnungshof in seinem Jahresbericht 2008 die schwarz-gelbe Staatsregierung wegen der hohen Kosten zu einem Überdenken ihrer Entscheidung aufgefordert - allerdings ohne Erfolg. Vor wenigen Tagen hat die Ministerrunde in München ihren Beschluss nochmals bekräftigt, alles andere wäre nach Aussage von Agrarminister Helmut Brunner (CSU) eine Beleidigung für die Tirschenreuther. Das sieht allerdings der umtriebige Bürgermeister der Fahrenberggemeinde ganz anders. "Die vielen Millionen könnte man sinnvoller direkt in Infrastrukturmaßnahmen im Stiftland investieren, damit wäre der Region viel mehr geholfen"!

Mit viel Geld wäre im Zuge der Forstreform im Jahre 2005 in Regensburger Gewerbepark die neue Zentrale der Bayerischen Staatsforsten neu aufgebaut worden, "warum wurde diese Institution nicht gleich in Tirschenreuth etabliert?", so der Bürgermeister. Nach Verlagerung des Amtes für Ländliche Entwicklung mit den weit über hundert Mitarbeitern aus dem Raum Regensburg, meist Fachkräfte wie Vermessungs- und Bauingenieure, werde viel Zeit und Engagement im wahrsten Sinne des Wortes auf der Strecke bleiben. Der ländliche Raum, vor allem das strukturschwächere Grenzland, benötige aber eine gut aufgestellte Dorfentwicklungsbehörde.

Zum Drehtermin nach Waldthurn waren auch Vertreter der Regensburger Behörde gekommen. Über die Absichten der Bayerischen Staatsregierung zeigten sie sich sichtlich enttäuscht. Sie müssten als Beamte zwar die künftige Standortwahl in Tirschenreuth akzeptieren. Der sich vor allem nach den Berechnungen des Rechnungshofs aufzeigende nicht gerechtfertigte Kostenaufwand für die Behördenverlagerung wäre allerdings - unabhängig von den negativen Auswirkungen im persönlichen Umfeld - nicht nachvollziehbar. Bauoberrat Ludwig Spiller von der Regensburger Behörde stand am Dorftreff in Albersrieth, einem Vorzeigeprojekt der Dorferneuerung, und am Waldthurner Marktplatz dem Fernsehteam ebenso wie der Waldthurner Bürgermeister engagiert Rede und Antwort.

© CSU Waldthurn - 17.3.2009