Goisln der Pfingstschwanzfahrer schnalzten - Viele Zuschauer am Pfingstmontag in Lennesrieth

Lennesrieth. Altes Brauchtum lassen die jungen Dorfbewohner der Ortschaft Lennesrieth am Pfingstmontag, ab 14 Uhr, wieder aufleben, als das "Pingstschwanzfahren" aufgeführt wird. An diesen alten Brauch, der nachweislich seit dem 19. Jahrhundert gepflegt wird, dürfen sich nur Junggesellen beteiligen und der "Pfingstschwanz" wird derjenige, der an diesem Tag als letzter aus den Federn kommt und durch die Gruppe auserkoren wurde. Diesem wird dann ein Leinensack über dem Kopf gestülpt. Unter großem Hallo wird der frischgebackene Pfingstschwanz in den Schubkarren gesetzt, und die Runde durch das Dorf beginnt. Unter Juchzern und Geiselschnalzen wird er von Haus zu Haus gefahren. Bei jedem Haus wird er aus dem Schubkarren geholt und es heißt: "Pfingstschwanz tanz". Ein Akkordeon und das Klatschen der Geiseln geben den Takt vor, zu dem der Pfingstschwanz munter springen muss. Es soll ja schließlich die Faulheit, dass er an diesem Tag nicht früh aufgestanden ist, ausgetrieben werden. Während des Tanzes rufen die Begleiter: "Pfingstschwanz, Oarschdorm, bist heit Nacht ins Bett eigfrorn. Wasd eiher aufgestandn, was das doch niat worn. Alleluja, Alleluja, da Pfingstschwanz is dou". Anschließend wird der Pfingstschwanz wieder auf den Schubkarren gepeitscht und es wird, nachdem vorher die Begleiter mit Eiern versorgt wurden, die nach Abschluss in einem Gasthaus gemeinsam verzehrt werden, zum nächsten Anwesen gefahren.

(Bilder und Text: Johann Bäumler)