Viele Maibäume in der Marktgemeinde - Wenig Walperer in Waldthurn unterwegs - Luhe-Brücke hat einen Namen

Waldthurn. Nach altem Volksglauben reiten die Hexen in der Walpurgisnacht zu ihren Tanzplätzen und fügen dabei den Menschen, dem Vieh und den Fluren Unheil zu. Der Name Walpurgisnacht leitet sich wahrscheinlich von Walpurga (auch Walburga oder Walpurgis) ab, einer Äbtissin aus England (710-779). Der Gedenktag dieser Heiligen wurde im Mittelalter am 1. Mai gefeiert. Die neun Tage davor wurden als Walpurgistage bezeichnet, das Läuten von Glocken zur Abwehr der angeblichen Hexenumtriebe wird örtlich auch als Walpern beschrieben.

In unserer Gegend gehen Burschen und mittlerweile auch Mädels an Walpurgis in die Freinacht und verschleppen alles, was nicht niet- und nagelfest ist. Entstanden als Mahnung an schlampige Zeitgenossen, dürfen heutzutage stolze Hausbesitzer ihre Gartenmöbel, Blumentröge oder Leitern am nächsten Tag auf dem Dorfplatz abholen.

Zuvor wurden in Waldthurn, Oberbernrieth, Spielberg und Albersrieth eigene Maibäume aufgestellt. Eine Besonderheit hatten die Woppenriether zu bieten: bei ihnen wurde der tags zuvor in Weiden geklaute Attrapen-Maibaum aufgestellt (>>> mehr Infos dazu >>>). In der Walpers-Nacht verhinderten wahrscheinlich wolkenbruchartige Regenfälle größere Aktionen. Einige auf die Straßen aufgemalte Sprüche sind in Spielberg und in Waldthurn zu sehen. Ein originelles  "Garagentor" sah man in der Neuenhammer Straße. Landwirtschaftliches Gerät war in Albersrieth verrückt worden. In Oberbernrieth versperrten Wäschespinnen Hofeinfahrten. Besondere Sachschäden entstanden diesmal nicht. Am Kriegerdenkmal in Waldthurn soll eine kleine Gartenbrücke aus Holz offensichtlich den Zugang zum Schleckermarkt erleichtern.

An der neuen Holzbrücke an der renaturierten Luhe in der Nähe des Irlhofes schraubten Walperer ein Hinweisschild mit dem Namen "Schnupper-Brückl" an. Unbestätigten Berichten zufolge soll dort der Waldthurner Gemeinderat Wolfgang "Schnupper" Golla vor einiger Zeit beim Laufen in die Luhe gefallen sein, da unmittelbar nach den Renaturierungs-Arbeiten an der Luhe noch keine Brücke den Weg über den reißenden Strom erleichterte. Wohl zum Schutz des Marktgemeinderates hatte der Bürgermeister mit großzügiger Unterstützung des Amtes für Ländliche Entwicklung dann eine sichere und schmucke Holzbrücke errichten lassen.

Viele Zuschauer verfolgen das Spektakel (Waldthurn).

Vorbereitungen für das Maibaumaufstellen in Oberbernrieth.

Zum Hochstemmen des Baumes werden kräftige Männer gebraucht (Albersrieth).

Vor dem Aufstellen wird noch letzte Hand angelegt (Spielberg).

Beim Maibaumaufstellen kommt bald der Hunger.

Bürgermeister und Waldthurner Pressezentrale beobachten die Aktionen.

Aufgelöstes Bilderrätsel: Garagentor (Neuenhammer Straße).

Ein Holzbrückerl: neuer Zugang zum Schlecker-Markt?

Neuer Wäscheplatz in Oberbernrieth.

Spruch in Spielberg (ohne Kommentar).

Versperrte Grundstücksausfahrt in Albersrieth.

Das "Schnupper-Brückl" an der gefährlichen Furt über der Luhe beim Irlhof.