Petra Dettenhöfer zieht in den Landtag ein

Erdrutschartige Verluste für die CSU - Petra Dettenhöfer gewinnt Stimmkreis Weiden/Neustadt

Waldthurn. Das hätte sich die CSU ein bisschen anders vorgestellt. Trotz eines intensiv geführten Wahlkampfes hat es nach 54 Jahren absoluter Mehrheit in Bayern nur noch zu gut 43 % der Stimmen gereicht. Nicht viel besser erging es der SPD, die mit unter 19 % (!!!) ihr schlechtestes Nachkriegsergebnis einfuhr. Profitiert haben die sogenannten "kleinen" Parteien, die bei der jetzigen Landtagswahl groß raus kamen. Die FDP sitzt nach 14 Jahren Abstinenz wieder im Landtag, die Freien Wähler haben es überhaupt zum ersten Mal geschafft und sind nun mit über 10 % drittstärkste Kraft. Über einen Stimmenzuwachs dürfen sich auch die Grünen freuen.

Der frisch gebackenen Landtagsabgeordneten Petra Dettenhöfer gratulieren wir ganz herzlich. Wir wünschen ihr für ihre nicht ganz leichte Aufgabe viel Erfolg zum Wohle unserer Heimat in der nördlichen Oberpfalz. Einen Achtungserfolg erzielte Annette Karl (SPD), die im Stimmkreis Weiden/Neustadt mit über 28 % mehr Zuspruch fand als ihre Partei (23,71 %). Die SPD-Kandidatin schaffte schließlich über den Listenplatz den Einzug ins Maximilianeum. Sein Ziel erreicht hat auch Lothar Höher (CSU) aus Weiden, er hat den Sprung in den Bezirkstag über das Direktmandat geschafft.

Die Ergebnisse im Stimmkreis Weiden/Neustadt

Landtagswahl Bezirkstagswahl

Die Ergebnisse in Waldthurn

Landtagswahl Bezirkstagswahl

Fazit der Landtagswahl 2008: Die Wähler in Bayern haben der CSU einen herben Denkzettel verpasst, sie hat ihr selbst gestecktes Wahlziel nicht annähernd erreicht. Mit Ungereimtheiten bei einigen politischen Entscheidungen (z. B. Büchergeld, Einführung des achtstufigen Gymnasiums, Rauchverbot) wurden inhaltliche und mediale Unzulänglichkeiten vom Wähler nicht vergessen. Die Umstände der personellen Änderungen in der Parteispitze (z. B. fraktionierter Rückzug von Edmund Stoiber) sind offensichtlich von nicht wenigen früheren CSU-Wählern sehr kritisch gesehen worden. An der Parteibasis waren diese Stimmen nicht zu überhören. Der Wähler reagiert sehr sensibel auf Fehlentwicklungen in der Politik. Und das ist gut so, das zeichnet eine funktionierende Demokratie aus. Aus der Wahl-Watschn sollten die richtigen Lehren gezogen werden. Die CSU muss verstärkt wieder ein Gespür entwickeln, zu erkennen, wo dem Bürger der Schuh drückt. Die CSU sollte das wieder beherzigen, was sie nicht erst seit Franz-Josef Strauß (frei nach den Worten von Martin Luther) immer getan hatte: dem Volk aufs Maul zu schauen, aber nicht nach dem Mund reden.