Neues Buch über Lobkowitzer im Lobkowitz-Schloss vorgestellt - Georg Schmidbauer hält Laudatio

Neustadt. Eine wahre Fleißaufgabe hat der Neustädter Chronist und Heimatforscher Bernhard Knauer aus Neustadt vollbracht. Der Kenner der wechselvollen Geschichte des böhmischen Adelsgeschlechts der Lobkowitzer präsentierte sein neues Werk "Die fürstliche Familie Lobkowitz von einst bis jetzt" in historischer Umgebung. Im Foyer des ehrwürdigen Alten Schlosses in Neustadt stellte Seminarrektor a.D. Georg Schmidbauer aus Oberbernrieth das reich bebilderte Büchlein den zahlreichen Gästen vor.

Die Lobkowitzer bescherten auch den Waldthurnern ein "Goldenes Zeitalter", so wie es immer wieder unser Gemeindeheimatpfleger und Altbürgermeister Franz Bergler betont. Und so war es selbstverständlich, dass unter den Gästen in Neustadt die drei Waldthurner Bürgermeister Josef Beimler, Reinhard Wandzioch und Hans-Peter Reil mit vielen Markträten der Präsentation beiwohnten. Besonders begrüßt wurde auch Alfons Gollwitzer aus Woppenrieth, der Träger des Kulturpreises des Landkreises Neustadt. Das Buch selbst beschreibt lückenlos mit zahlreichem und teilweise bislang unbekanntem Bildmaterial die fürstliche Familie Lobkowitz (Linie Popel Chlumetz) von 14. Jahrhundert bis zur Gegenwart. In den einleitenden Worten verweist Reinhold Zapf von den Kulturfreunden Lobkowitz Neustadt auf die akribische Arbeit des Autors. Hausherr und Landrat Simon Wittmann, gerade von einem Termin aus Pilsen nach Neustadt geeilt, erinnert an die Jahrhunderte währenden guten Beziehungen zu Böhmen, die erst durch den Eisernen Vorhang nach dem 2. Weltkrieg bis zur sanften Wende um 1990 unterbrochen waren.

In seinem Vortrag bestätigte Georg Schmidbauer die fruchtbaren Verknüpfungen zwischen Böhmen und den Herrschaftsgebieten der Lobkowitzer in Neustadt, Störnstein und Waldthurn. Rund 250 Jahre lang hätte das segenreiche Wirken des Adelsgeschlechts in den genannten Gemeinden gedauert. Vor fast genau 200 Jahren, am 6. November 1807, wäre auf Drängen des damaligen Bayerischen Staatsministers Graf von Montgelas die böhmischen Exklaven an Bayern verkauft worden. Die Lobkowitzer hätten viele Spuren in der Region hinterlassen, nicht nur repräsentative Gebäude und prunkvolle Kirchen. Das Buch von Bernhard Knauer trage viel zum Verständnis unserer Heimatgeschichte bei. Nach kurzen Dankesworten des Autors gab es für die Gäste noch Gelegenheit zur Besichtigung einer kleinen Ausstellung von Text- und Bildmaterial über die Lobkowitzer. Bei böhmischen Wein und bayerischem Bier unterhielten sich die Vertreter der Lobkowitzer Gemeinden noch prächtig. Das nächste Lobkowitz-Großereignis wurde steht schon vor der Tür: am 24. November 2007 wird im Pfarrheim Waldthurn anlässlich des Endes der Herrschaft der böhmischen Familie vor 200 Jahren ein großer Festakt stattfinden, an dem Georg Schmidbauer den Festvortrag halten wird.

Georg Schmidbauer trotz Fußverletzung mit beieindruckendem Vortrag

Zahlreiche Ehrengäste bei der Buchpräsentation

Bürgermeister Josef Beimler bekam das erste Buchexemplar vom Autor.

Alles hört auf den Hausherrn Landrat Simon Wittmann: Autor Bernhard Knauer, Laudator Georg Schmidbauer und Mentor Reinhold Zapf (v.li.)

Fühlten sich wohl in Neustadt: Waldthurner Markträte.

Bernhard Knauer signiert sein Büchlein.

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